Albert Schweitzer – Seminar #10

Die Geschichte von Albert als Professor, der Regenwürmer aufhebt und eines Tages seine Fahrt nach Afrika vorbereitet.

Nachdem Albert sein Studium beendet hatte, schrieb er wissenschaftliche Bücher und wurde gleich zweimal Doktor: Doktor der Theologie und Doktor der Philosophie. Auf der Universität gab er Studenten Unterricht, was man Vorlesung nennt. Albert Schweitzer war nämlich inzwischen Professor geworden. So heißen die Lehrer an der Universität. In der Kirche hielt er Predigten, denn er war gleichzeitig Pfarrer. Außerdem spielte er auf der Orgel und gab Konzerte.

Albert Schweitzer war schon als junger Mann sehr berühmt durch seine Bücher und seine Konzerte. Aber er ist immer bescheiden geblieben und hat alle Menschen geachtet, ob sie reich waren oder arm, ob sie alt waren oder jung, ob sie sehr klug waren oder nicht so sehr, ob sie eine weiße Hautfarbe hatten oder eine schwarze, ob sie an Gott glaubten oder nicht.

Aber er hatte auch große Achtung vor allen Tieren. Denn Tiere wollen ja auch leben, so wie wir Menschen leben wollen. Und Tiere haben ebenso Hunger wie wir Menschen und spüren ebenso den Schmerz. Deshalb war er immer gut zu allen Tieren, ganz gleich, ob es ein altes Pferd, ein bellender Hund, eine stechende Biene oder ein Regenwurm war.

Eines Tages ging Albert Schweitzer nach einem Gewitter durch einen Park. Man sah, wie er sich ab und zu bückte, etwas vom Weg aufhob und ins Gras legte. Es waren Regenwürmer! „Warum tun sie das, Herr Professor?“, fragte ihn ein Spaziergänger, „das sind doch bloß Würmer?“ Albert Schweitzer antwortete: „Weil bald wieder die Sonne scheint. Dann vertrocknen die Würmer und müssen sterben! Vorher haben sie aber noch große Schmerzen, wie die Menschen beim Sonnenbrand“, antwortete er. „Im feuchten Gras aber können sich die Regenwürmer vor der Sonne schützen und wieder tief in die Erde eingraben. So bleiben sie am Leben.“ „Ach so“, sagte der Spaziergänger, „daran habe ich noch gar nicht gedacht!“

Albert Schweitzer hat auch nie eine Blume oder ein Blatt mutwillig abgerissen und weggeworfen. Denn auch eine Pflanze will ja leben und sich über die Sonne und den Regen freuen. Die Pflanzen spenden uns Nahrung und gesunde Luft, ohne die wir alle nicht leben können. Obwohl Albert Schweitzer Professor und Pfarrer und ein großer Künstler war, wollte er etwas Anderes. Er wollte nicht nur reden und schreiben und spielen, sondern etwas ganz Gutes an anderen Menschen tun. Dabei dachte er immer an Jesus, der die Menschen aufgefordert hat, Gutes zu tun.

Als Albert erfuhr, dass es in Afrika viele kranke Menschen gibt, die keinen Arzt und kein Krankenhaus haben, entschloss er sich, Arzt zu werden und nach Afrika zu gehen. Deshalb begann er mit dreißig Jahren Medizin zu studieren. So setzte er sich als Professor neben jungen Studenten wieder auf die „Schulbank“. Seine Frau Helene Schweitzer war ein ebenso gütiger Mensch. Wie wir noch sehen werden, half sie ihm, wo sie nur konnte, erlernte den Schwesternberuf und kaufte viele Sachen, die ein Arzt braucht.

family199

12 thoughts on “Albert Schweitzer – Seminar #10

  1. Albert Schweitzer war in seinem Denken und Handeln stets ein großes Vorbild. Gerade heute habe ich an diese Geschichte denken müssen als wir einen Regenwurm mitten auf der Straße sahen. “Der wird auf der Straße sterben, wenn ihm nicht geholfen wird”, sagte Klausbernd. Hilfe kam. 😉
    Es gibt nicht Gutes ausser man tut es!

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    • Diesen Kommentar werde ich meinem Vetter Hartmut Kegler weiterreichen. Er wird einsehen, dass er seine Albert Schweitzer Arbeiten nicht umsonst geschrieben hat. In der Tat, es gibt nicht Gutes ausser man tut es!

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  2. Und da fängt seine Geschichte an, die mir schon etwas bekannt ist. Es gibt sogar ein kleines Buch “Die Lehre von der Achtung vor dem Leben”. Drei volle Studiengänge, ich muss schon sagen, wenn er sich etwas vorgenommen hatte, dann führte er es auch durch.

    Ich finde es auch irritierend, wenn Leute aus Langeweile Büsche oder Pilze kaputtschlagen oder Zweige und Blüten abreissen, das ist so gedankenlos. Welchen Unterhaltungswert kann das haben?

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    • Das ist offensichtlich die Zerstörungswut, sie zeigt sich im Kleinen, wo die Menschen Lust empfinden, Dinge, die anderen Menschen Freude bringen, kaputtzuschlagen, und im Großen, wenn Bomber ganze Städte im Krieg niederschmettern. Schade, aber das ist die Kehrseite der Menschen.

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    • Das verstehe ich auch nicht, bekomme ich doch von anderen ‘likes’. Vielleicht kann dir WordPress helfen. Als Nothilfe schick mir einfach ein ‘!’. Hab noch einen schönen Sonntag, liebe Ruth!

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