
Carthage by Peter Klopp ©
Publius in a Dilemma
The finely crafted copper medallions gazed at him challengingly, as if he had to make a decision. Fine pinpricks clearly highlighted the girlish contours against the gleaming metal. In Bersika’s eyes, Publius thought he recognized the same mysterious glow that had so enchanted him in Carthage. And Claudia revealed herself to him in all the grace of youthful beauty. He knew full well, as he looked down at Bersika again, that she had shown him her true affection for the first time with the small gift. He now realized that the Carthaginian woman would have spoken more clearly earlier if she had had a better command of Latin. Her reticence was nothing other than an inability to express herself. Not wanting to make a fool of herself by using the wrong language, she had preferred to remain silent.
Claudia lay on the right side of the table. She seemed to emanate greater strength. He was despairing that all this had to happen on the same day, and he cursed fate. Didn’t the two letters have to travel entirely different routes? Mail from overseas territories often languished for days in the port of Ostia, while domestic traffic usually moved smoothly. He brooded to himself, dark thoughts rising within him. And when he cast his eyes on Bersika for a brief moment, the sweet memories of Carthage seized him with all their might, and he snatched the copper medallion to himself, but at the same time let it clink back on the table. Then he turned his head to the side: words, loving, kind words, awoke within him.
Karthago von Peter Klopp ©
Publius in der Zwickmühle
Die fein in Kupfer gearbeiteten Medaillons blickten ihn herausfordernd an, als ob er sich entscheiden müsste. Durch feine Nadelstiche hoben sich deutlich die mädchenhaften Konturen auf dem glänzenden Metall ab. In Bersikas Augen glaubte Publius denselben geheimnisvollen Schein zu erkennen, der ihn in Karthago so sehr bezaubert hatte. Und Claudia zeigte sich ihm in ihrer ganzen Anmut jugendlicher Schönheit. Er wusste ganz genau, als er wieder zu Bersika herabsah, dass sie ihm zum ersten Mal ihre wahre Zuneigung mit dem kleinen Geschenk gezeigt hatte. Er erkannte nun, dass die Punierin früher schon eine deutlichere Sprache gesprochen hätte, wenn sie die lateinische Sprache besser beherrscht hätte. Die Zurückhaltung war nichts anderes, als die Unfähigkeit, sich auszudrücken. Da sie sich durch eine falsche Ausdrucksweise nicht lächerlich machen wollte, hatte sie lieber geschwiegen.
Auf der rechten Seite der Tischkante lag Claudia. Von ihr schien eine größere Kraft auszugehen. Er war darüber verzweifelt, dass dies alles am selben Tag geschehen musste, und er verfluchte das Schicksal. Haben die beiden Briefe nicht vollkommen verschiedene Wege zurücklegen müssen? Oft lagerten Postsendungen aus den Überseegebieten tagelang im Hafen von Ostia, während der Inlandsverkehr sich meistens flott abwickelte. Er grübelte vor sich hin, dunkle Gedanken stiegen in ihm auf. Und als er für einen kurzen Augenblick die Augen auf Bersika richtete, fassten ihn mit aller Gewalt die süßen Erinnerungen von Karthago, und er riss das kupferne Medaillon an sich, das er jedoch zugleich wieder auf dem Tisch klirren ließ. Dann wandte er seinen Kopf zur Seite: Worte, liebe, freundliche Worte wurden in ihm wach.


