Ihre Lebenslinien treffen sich 1940 im Schwarzwald
Von Dieter Barge (Chart II a – II & IV)
Seit ca. 2 Jahren beschäftige ich mich mit den Kriegsjahren meines Vaters im französischen Atlantikwall-Forum und dem deutschen Forum der Wehrmacht.
Dabei ist mir eine Parallele zwischen Bruno Kegler und meinem Vater Rolf Barge aufgefallen. Sie sind beide gemeinsam bei der deutschen Offensive am Oberrhein im Juni 1940 beteiligt gewesen !
Bruno Kegler war in der:
-6.Kompanie, (Kompaniechef Oberleutnant Nowak) im
-386.IR = Infanterieregiment der
-218.ID = Infanteriedivision.
Der Divisionskommandeur hieß Generalleutnant Woldemar Freiherr Grote.
Mein Vater gehörte zur 2.Batterie der schweren Artillerie-Abteilung 806.
Beide Einheiten gehörten zur 7. Armee unter Generaloberst Friedrich Dollmann.
Die 7.Armee griff einige Wochen nach Beginn des Frankreichfeldzuges (10. Mai bis 25. Juni 1940) im Rahmen der Operation “Kleiner Bär” die Maginotlinie an (Beginn am 15.6.1940).
Ich begann nun, mich mít dieser Zeit zu beschäftigen, dazu bestellte ich mir die Kriegstagebücher der 218. ID und nahm Kontakt mit Herrn Josef Göhri auf, der das Buch “Breisgauer Kriegstagebuch” geschrieben hat. Er hat als 10-jähriger Bube, wohnhaft in Bleichheim, das Geschehen sehr nah erlebt, Bleichheim liegt im Bleichtal, wo später Bruno hinkam, das Nachbardorf (2 km entfernt) ist Tutschfelden, wo das letzte Foto von Bruno Kegler aufgenommen wurde!, beide Orte gehören zu Herbolzheim.
- Zu meinem Vater Rolf
Mein Vater wurde am 21.6.1919 in Nordhausen geboren, er war vom 1.11.1938 bis zum 30.4.1939 beim sogenannten Reichsarbeitsdienst (RAD) in Buttlar/Rhön, am 1.9.1939 wurde er zur Artilleriekaserne Mühlhausen zum Wehrdienst einberufen.
Die genannten Orte gehören zu Thüringen, im Herzen von Deutschland. Davon die Bilder vom RAD, der Kaserne in Mühlhausen und von der Grundausbildung an der Flak 8,35 (t).
Im Januar 1940 wurde seine Einheit in den Schwarzwald verlegt, dazu Bilder von der Ankunft in Karlsruhe und dem ersten Unterbringungsort in Oberachern.
Während der folgenden Monate fand eine umfassende Ausbildung statt, dazu Bilder von Manövern und vom Schießplatz in Zeutern.
- Zu Bruno
Wie bereits geschrieben, machte Bruno zunächst den Polenfeldzug mit, die Einheit blieb danach noch in Polen stationiert und wurde später in den Raum Burg bei Magdeburg verlegt, dort waren traditionell schon immer Truppenübungsplätze, von unserer Zeit in Wolmirstedt kenne ich den Truppenübungsplatz Altengrabow, den es seit 1893 gibt, auch dort waren damals die Russen stationiert, jetzt ist es ein Übungsgelände der Bundeswehr.
Ich habe in den Dokumenten der 218.ID folgendes Blatt gefunden:
In Johannas Album für Elisabeth ist ein rührendes Gedicht von Bruno enthalten:
Dretzen liegt in dem beschriebenen Gebiet, hier eine Übersicht:
Brunos Einheit wurde am 31.5.1940 in den Schwarzwald verlegt!
Die Lebenslinien von Bruno Kegler und Rolf Barge treffen sich 1940 im Schwarzwald – Part II
Von Dieter Barge (Chart II a – II & IV)
Die Division wurde am 31.5.1940 bei gutem Wetter in Marsch gesetzt, die Fahrt ging von Burg über Magdeburg, Halle , Naumburg nach Erfurt, das gegen Abend erreicht wurde.
Von Erfurt ging es über die Rhön nach Frankfurt-Süd, von dort über die Bergstraße nach Heidelberg, das Neckartal hinauf bis Stuttgart. In Stuttgart (1.6.1940 abends) erfolgte die Ausladung und der Abmarsch über Freudenstadt nach Zell. Die endgültige Unterbringung der Einheit von Bruno erfolgte in Schuttertal.
Nach Tutschfelden kam die 3.Kompanie des IR 386 und die 2.Batterie des AR 216, nach Bleichheim die 3.Kompanie des IR 386, nach Schweighausen der Reg.stab des IR 386 mit Nachrichten-, Reiter- und Pionierzug. Der Regimentskommandeur des IR 386 war Oberst Manitius.
Laut Forum der Wehrmacht (FdW) hatte damals ein Infanterie-Regiment hatte ca. 3000 Mann, ein Bataillon ca. 860 Mann, eine Infanterie-Division über 10.000 Mann.
Die Unterbringung erfolgte bei den Einwohnern der Orte, in Schulen, anderen öffentlichen Gebäuden, oder es wurde biwakiert.
Eine Übersicht über den Oberrhein gibt das folgende Bild:
Der Angriff
Hier der Bucheinband zu dem bereits genannten Buches von Josef Göhri:
Josef Göhri schreibt, dass die deutschen Angriffstruppen in Bleichheim in wenigen Tagen enge Freundschaft mit der Bevölkerung geschlossen hatten, aber die vollbehangenen Kirschbäume bald wie leergefegt waren. Die Dorfbewohner schauten mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu, “wir Buben hatten das Nachsehen”.
Am 10.Juni wurde die Division in den Angriffsraum vorgezogen, die Führungsstaffel der Division rückte nach Wagenstadt, einem Stadtteil von Herbolzheim, vor, der Rest des Stabes wurde nach Ettenheim verlegt.
Aus den beiden folgenden Dokumenten geht hervor, dass die schwere Artillerieabteilung 806 meines Vaters der 218.ID zugeordnet wurde, sie von der 218. ID verpflegt wurden und die Munition für den Angriff in Weisweil erhielt. Die 806 rückte am 14.Juni aus Oberachern nach Kappel vor.
Die beiden folgenden Bilder zeigen eine motorisierte Artillerie-Einheit bei Bleichheim, es handelt sich dabei um eine Batterie 15cm s F.H.18 (schwere Feldhaubitzen), diese Einheit kam wie Rolf auch aus dem Artillerie-Regiment 65 in Mühlhausen.
Die 218. ID gehörte ebenso wie die 221. ID und 239.ID zum XXVII. AK (Armeekorps)von General Alfred Wäger,
nördlich davon stand das XXV.AK von General Ritter von Prager mit der 555.ID und der 557.ID, südlich davon XXXIII. AK von General Brandt mit der 554.ID und der 556.ID.
Den deutschen Truppen in diesem Gebiet standen die V. und VIII. Armee Frankreichs gegenüber.
Im Vorgriff wurde die Bevölkerung in den Gemeinden zwischen Rhein und den geschützten Lagen im Schwarzwald evakuiert.
Im Rücken der französischen Armeen an der Maginotlinie war bereits die Panzergruppe Guderian unterwegs, um diese einzukesseln, am 9. Juni 1940 hatte die zweite Phase des Westfeldzuges mit der Durchbruchsschlacht durch die französische Aisne-Front begonnen. Am 12. und 13. Juni schloss sich der Kampf um Châlons s.M. und den Rhein-Marne-Kanal sowie bis zum 17. Juni die Verfolgungskämpfe über den Rhein-Marne-Kanal bis zur Schweizer Grenze bei Pontarlier an.
Am 15.6.1940 begann der deutsche Angriff auf die französische Maginotlinie um 10 Uhr mit schwerem Artilleriefeuer aus 300 Kanonen insbesondere gegen die feindlichen Bunker, um den Rheinübergang der deutschen Truppen vorzubereiten. Daran waren auch die Geschütze des Westwalls und das Eisenbahngeschütz “Kurzer Bruno” beteiligt.
Den Tätigkeit eines vorgeschobenen Beobachters (VB), die mein Vater bei der 806 hatte, wird durch das folgende Bild vom Bundesarchiv veranschaulicht.
Nach dem Artilleriefeuer begann der Sturm der Einheiten über den Rhein, der geplante Einsatz von Stukas konnte wegen des schlechten Wetters nicht erfolgen. Der Rhein führte Hochwasser, Flußbreite ca. 210m, Wassertiefe 5-6 m, Strömung 3-4 m/sec, ca. 40 sec dauerte die Fahrt mit einem Sturmboot.
Ich habe die Übersetzstreifen der 218.ID einmal in der Übersicht dargestellt, vom IR 386 waren 2 Bataillone eingesetzt, Bruno war also nicht dabei
Eine Vorstellung über den Rheinübergang vermitteln die folgenden 3 Bilder von Josef Göhri, ein Bild des Bildarchivs zeigt ein Sturmboot im Einsatz.
Das IR 386 startete aus dem Raum westlich von Wyhl und sollte sich in Richtung Mackenheim vorkämpfen. Es wurden 500 Mann mit 60 MG in 6 Etappen übergesetzt. Die Fahrt über den Rhein war sehr verlustreich, vom Regiment wurden 33 Mann vermisst. Im Verlaufe des Tages wird ein kleiner Brückenkopf bis zu 500 m Tiefe gebildet.
Wenige Tage später erfuhren die Bewohner von Bleichheim von einem zurückgekehrten Unteroffizier, dass viele Soldaten in ihren Booten ums Leben kamen, “der Rhein war vom Blut rotgefärbt”!
Am 15.Juni begann durch das Pionierbataillon 685 (der 239. ID unterstellt) der Aufbau einer Pontonbrücke über den Rhein bei Sasbach, nahe den Überresten der Limburg.
Am 16.Juni hat das IR 386 Marckolsheim erreicht, es gab Unterstützung durch Stukas.
Zerstörte Bunker aus dem Buch von J.Göhri:
Am Abend überquerten die Truppen den Rhine-Rhone-Kanal und eliminieren weitere französische Bunker.
Am 17. Juni wird Marckolsheim eingenommen, am 17.Juni 8 Uhr ist die Pontonbrücke fertig und schwere Waffen können übergesetzt werden. Am Abend des 17.Juni wird Colmar besetzt.
Bruno war in eine große Vorausabteilung, gebildet aus den IR 386 und 397, eingeteilt, diese Abteilung sollte eigentlich am 15.Juni übersetzen und die Spitze der ID 218 bilden, das hat nicht wie geplant geklappt. Ich berichte im 3. und letzten Teil meines Beitrages detailliert über einen Bericht, den ich in den Unterlagen der 218. ID darüber gefunden habe.
Die Einheit meines Vaters wurde, wie aus Unterlagen des XXV. Armeekorps hervorgeht, in der Nacht vom 16. zum 17.Juni der 557. ID zugeführt und unterstellt, am 18.Juni überquerte sie in der Dringlichkeitsstufe an 10.Stelle die Pontonbrücke Sasbach.
Diese 557. ID/ XXV. AK agierte im Raum Rhinau im Bereich der V. französischen Armee.
Von der Rheinüberquerung 4 Bilder meines Vaters:
Von der Operation “Kleiner Bär” gibt es einiges im Axis-History-Forum und bei Feldgrau zu lesen.
Brunos Letzte Tage – Chart II a – II & IV
von Dieter Barge
Ich war sehr froh, in den Unterlagen der 218. ID einen 4-seitigen Bericht zu dem Vorauskommando zu finden, dem Bruno mit seinem Radfahrerzug angehörte. Zunächst der Berichtskopf mit einigen allgemeinen Angaben zum Vorauskommando, dann 2 Fotos zu Radfahrern in der Wehrmacht.
Das Vorauskommando hatte eine beachtliche Stärke: 10 LKW, 3*Flak, 3*PAK, 7 Motorräder, Küchen-, Munitions-, Funk-, Tank- und Krankenwagen, 3 Radfahrgruppen, 2 Radfahrerzüge. Im nächsten Bild wird begründet, dass die Gruppe wegen des schlechten Wetters nicht mit den schweren LKW an den Rhein heranfahren konnte und eine weitere Nacht vom 15.Juni zum 16.Juni in Tutschfelden übernachten mußte.
Der Abmarsch erfolgte am 16.Juni erst gegen 18 Uhr, deshalb konnte Bruno auch einen Brief an die Familie daheim schreiben und das folgende Bild beilegen, das auch noch entwickelt werden musste. Das Bild zeigt Bruno bei der “Bekanntgabe der Lage und der Aufgaben des Vorauskommandos” an seinen Radfahrerzug und ist mit 16.6.1940 datiert.
Das nächste Bild enthält die Erläuterung des Fahrweges von Tutschfelden bis Sigolsheim. Ich habe den Verlauf in 2 Google-Maps-Bildern eingetragen.
Der folgende Bericht schildert die Kämpfe in Sigolsheim und in Kientzheim, zu diesem Zeitpunkt war das Vorauskommando tatsächlich vor dem 386 IR, das sie vor Gemar einholten.
Bemerkenswert, dass die Einheit direkt vom Divisions- und vom Regimentskommandeur geführt wurde! Die Kämpfe in Kientzheim dauerten ca. 9 Stunden !
Gegen Mittag fiel Bruno, wie im Beitrag von Anke und Jürgen bereits von einer Augenzeugin beschrieben wurde. Der Bericht des Vorauskommandos ist damit stimmig mit der Augenzeugin und der folgenden Nachricht des Vorgesetzten Brunos an Johanna. Etwas verwunderlich für mich ist, dass von diesen schweren Kämpfen in Kientzheim nichts beschrieben wurde.
Die nächsten beiden Bilder zeigen das 1.Grabkreuz und das nach der offiziellen Trauerfeier errichtete 2. Grabkreuz.
Am 25.10.1940 besuchte die beiden Brüder Gerhard (später General) und Günther (Oberst) die Grabstelle.
Die Söhne Jürgen und Hartmut konnten nach der Wiedervereinigung gemeinsam das Grab besuchen.
Ich habe zur Erinnerung an Bruno 2 Bilder bearbeitet, das eine zeigt den jungen Bruno am Grab seines Vaters.
Verdammter Krieg
Der Weitere Weg Meines Vaters
von Klaus-Dieter Barge – Chart II a – IV
Die 807 meines Vaters agierte mit der 557. ID ( XXV. AK) unter Generalleutnant Kuprion im Elsaß nördlich von Colmar und westlich von Rhinau im Bereich der 5. französischen Armee bis zur Kapitulation der französischen Truppen am 22.Juni 1940, da wurden etwa 200.000 Mann der französischen Heeresgruppe 3 (2., 3., 5. und 8. Armee) gefangen genommen.
Damit waren die deutschen Truppen noch einige Wochen beschäftigt.
Es gibt verschiedene Fotos in Fotoalben von Soldaten der Abteilung 806 vom Chateau de Thanvillé (deutsch Tannweiler) und weiteren Orten.
In Sélestat (deutsch Schlettstadt) , etwa 20 km nördlich von Colmar, man erkennt auf dem Foto den mächtigen Uhrturm (Tour de l’horloge).
In Saverne (deutsch Zabern) (die Stadt liegt 80 km nördlich von Colmar zwischen Vogesenwäldern und Weindörfern) gilt das Château des Rohan dank seiner 140 Meter langen Fassade aus rotem Sandstein als “Elsässisches Versailles”.
Mit dem Befehl vom 13.8.1940 wurde die Art.Abt.806 nach Mühlhausen zurückgeführt.
Die Artillerie Abteilung 806 wurde dort am 31.8.1940 aufgelöst.
Danach gehörte Rolf zur Stellungsbatterie 771/Küstenbatterie 771, ausgerüstet mit 4*15 cm Kanone 15/16 (t).
Diese Einheit wurde mit zusätzlichen Eingliederungen per Befehl vom 20.12.1940 zur 3.Batterie Heeres-Küsten-Artillerie Abteilung 788 in Le Havre.
Im Dezember 1942 kam die Batterie nach Mesnil Val, im Frühjahr 1943 an die Klippen von Mers-les-Bains bei Treport.
Als die Batterie im Dezember 1943 nach Südfrankreich verschickt wurde, kam mein Vater doch bald wieder nach Mers-les-Bains zur 3. Batterie der I./HKAR 1252 zurück. (Über seine “mystische” 3./788 gibt es eine Geschichte von Alain Chazette, dem 1.Atlantikwall-Kenner in Frankreich).
Am 9.7.1944 wurde er nach Fecamp zur 10./1252 versetzt, die etwa zu diesem Zeitraum zusätzlich mit Flak 8,35 (t) ausgerüstet wurde.
Alle Standorte liegen in der Region “Haute-Normandie des Somme” an der sogenannten “Alabasterküste”.
Das folgenden Fotos zeigen meinen Vater Rolf am 21.6.1944 (15 Tage nach D-Day) an seinem 25. Geburtstag und meine Eltern 1944 (am 12.6.1943 hatten sie geheiratet).
Nach dem deutschen Rückzug im September 1944 folgten Kämpfe in Holland (Schlacht von Arnheim, auch “Operation Market Garden” genannt).
Für ca. 3 Monate lag er mit dem 184.AR (84. ID) am Reichswald bei Kleve am Niederrhein.
Dort startete südlich von Nijmegen (Holland) am 8.2. 1945 die “Operation Veritable”, an der neben den Engländern auch kanadische Einheiten beteiligt waren
(1. Kanadische Armee unter Harry Crerar).
Operation Veritable wurde von General Crerar befehligt, er kommandierte 470 000 Mann mit 1000 Geschützen und 1000 Jagdflugzeugen bzw. Bombern, der Angriff am 8.2.1945 war der größte Artillerieangriff des 2. WK an der Westfront.
Mein Vater wurde am gleichen Tag am Galgensteeg in Kranenburg von den Kanadiern gefangen genommen. Er war in folgenden Kriegsgefangenenlagern in Belgien:
-Camp 2223 Brasschaat/Antwerpen
-Camp Waterschei
-Camp 2228 Overijse
-Camp 2221 Vilvorde
-dort am14.6.46 geflohen, nach 14 Tagen mit Hunden aus Versteck geholt
-28.6.46 wieder ins Lager gekommen
-25.7.46 Munster, Deutschland
Damit verbrachte er fast 8 Jahre seiner Jugend in RAD, Wehrmacht und Gefangenenlagern!
Die beiden folgenden Bilder zeigen General Crerar und bei einem Treffen mit dem englischen Feldmarschall Montgomery im Februar1945 bei Kleve.
Am 3./4.April 1945 wurde Nordhausen, Rolfs Heimatstadt, von der RAF unter Arthur Harris, genannt “Butcher”, 2 mal bombardiert, das Haus der Barges wurde zerstört, darin starben meine Großeltern Karl und Anna Barge , 2 Tanten und ein kleiner Cousin von mir. Nordhausen wurde zu 74% zerstört, 8800 Menschen kamen dabei um.
Das war 7 Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner!.Für Harris wurde in London ein Denkmal errichtet.
Alle 4 Brüder überlebten den 2.WK, da waren es noch 7 Barge-Geschwister.
Mein Vater kam Ende Juli 1946 nach Mitteldorf, dem Heimatort meiner Mutter zurück, am 22.4.1947 wurde ein Junge geboren, der Beginn einer neuen Zeit.
Es ist mir nicht leichtgefallen, über teilweise fürchterliche Dinge zu berichten.
Ich glaube aber auch, dass wir die Aufarbeitung dieser schlimmen Zeit unseren Vätern schuldig sind, ich fühle mich dadurch meinem Vater sehr verbunden und möchte , dass unsere Nachkommen wissen, wie es unserer Familie in diesen geschichtlichen Ereignissen erging.
Schön, dass sich Frankreich und Deutschland immer mehr annähern und mit der heutigen Jugend der Teufelskreis von Feindschaft durchbrochen ist.