
Carthage by Peter Klopp ©
The Heart Must Decide
On the other side stood Bersika, the unapproachably distant one, not only in terms of distance but also in terms of heart. Although his love had diminished considerably when he read the dry and impersonal content of her first letter, nothing had changed in the following period. They wrote to each other often and regularly. But Publius could not shake the bitter feeling that they had nothing to say to each other. And although he initially tried to get closer to her personally by revealing his most secret thoughts, if not directly, then between the lines, the Carthaginian girl constantly remained in the same, grueling coldness and apparent indifference. She talked a lot about her work as an assistant at the Tamith Temple and about her father’s commercial activities. She never wrote about herself, how she thought or felt. In this relationship, the connecting links, the feeling of togetherness, or so it seemed to Publius, were missing.
His love for her faded, the more Claudia drew him closer. There he sat, the two medals in his hands, which he immediately placed back on the oak tabletop and silently looked at each one in turn, with a pain in his chest. Neither letter would have shaken him. He had read Bersika’s letter briefly. She usually managed no more than 20 lines. Then he would have eagerly bent over Claudia’s loving lines, absorbing them sentence by sentence. He had often read such letters several times and then happily stored them carefully in a drawer specially set up for that purpose. He sat in his room, and the cool air, which still dominated the living room despite the strengthening spring sun, did him good.
Karthago von Peter Klopp ©
Das Herz Muss Entscheiden
Auf der anderen Seite stand Bersika, die unnahbar Entfernte, nicht nur räumlich, sondern auch dem Herzen nach. Hatte seine Liebe stark nachgelassen, als er den trockenen und unpersönlichen Inhalt ihres ersten Briefes gelesen hatte, so hat es sich auch in der Folgezeit nichts daran geändert. Sie schrieben sich oft und regelmäßig. Aber Publius ließ das bittere Gefühl nicht los, dass sie sich nichts zu sagen hatten. Und hat er auch die erste Zeit versucht, ihr persönlich näherzukommen, indem er auch ihr seine geheimsten Gedanken, wenn auch nicht direkt, so doch zwischen den Zeilen erkennen ließ, so verharrte die Punierin ständig in der gleichen, zermürbenden Kälte und scheinbaren Gleichgültigkeit. Sie erzählte viel von ihrer Tätigkeit als Hilfskraft im Tamith Tempel und vom kaufmännischen Tun ihres Vaters. Von sich selbst, wie sie dachte, wie sie fühlte, schrieb sie nie. In diesem Verhältnis fehlten die Bindeglieder, das Gefühl der Zusammengehörigkeit, so schien es wenigstens Publius.
Seine Liebe zu ihr erlosch, umso mehr, je mehr Claudia ihn an sich zog. Da saß er nun, die beiden Medaillen in den Händen, die er alsbald wieder auf die Eichentischplatte legte und abwechselnd, mit wehen Ziehen in der Brust, stumm betrachtete. Beide Briefe hätten ihn nicht erschüttert. Er hatte Bersikas Brief kurz gelesen. Sie brachte meistens nicht mehr als 20 Zeilen zuwege. Dann hätte er sich mit Eifer über die liebevollen Zeilen Claudia gebeugt und sie Satz für Satz in sich aufgenommen. Oft hatte er solche Briefe gleich mehrmals gelesen und sie dann glücklich in seinem extra dafür eingerichteten Fach sorgfältig verwahrt. Er saß in seiner Stube, und die kühle Luft, die trotz der stärker werdenden Frühjahrssonne die Wohnräume noch beherrschte, tat ihm wohl.
The heart has decided already!
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