
Carthage by Peter Klopp ©
The Crown of Creation
The old man sat on the stone steps. After a brief pause, he continued.
“God had thus bound himself in inert matter and sought to free himself from it. We must not assume that God has the power to create something from nothing. He thus sacrificed himself for his own creation. He preserved his pure essence even at unimaginably great distances, where worlds are still in the process of being created today. Furthermore, he thus converted into matter, but was dissatisfied with his dwelling place and sought new ways to make the world more beautiful for himself.”
The old man paused again briefly to collect himself, and then continued his account to the young Romans, who had followed his words with breathless excitement.
“Mysterious forces, slumbering everywhere in inert matter, combined substances that proved capable of life. These were the first plants and animals, small and simple in structure, but great and inexplicable in their desire to reproduce and, even more significantly, to evolve. Since then, this development has never ceased, and the world has looked more diverse and beautiful from epoch to epoch. One day, the first human being appeared, the crowning achievement of divine creation, the first living being to sense the divine workings and rule within himself and to be aware of his own existence. Therefore, man cannot help but create, build, develop, think, and feel, something no living being had been able to do before. We want to thank God that he created us, and in the awareness of a small part of his power within us, which fills and drives us, we wish to create, we wish to work. For in fulfilling the divine will, we find our highest satisfaction.”
Karthago von Peter Klopp ©
Die Krönung der Schöpfung
Der Alte saß auf der Steintreppe. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort.
“Gott hatte sich auf diese Weise selbst in der toten Materie gefesselt und suchte sich aus ihr zu befreien. Wir dürfen nicht annehmen, dass Gott die Macht hat, aus dem Nichts etwas zu schöpfen. Er hat sich also für seine eigene Schöpfung selbst geopfert. Sein reines Wesen hat er sich noch in unvorstellbar großen Entfernungen bewahrt, wo noch heute Welten im Entstehen begriffen sind. Er ist also mit in die Materie hineingeflossen, war jedoch mit seiner Wohnstätte unzufrieden und suchte nach neuen Wegen, sich die Welt schöner zu machen.“
Der Alte machte wieder eine kurze Pause, um sich kurz zu sammeln, und fuhr dann fort, den jungen Römern zu berichten, die mit atemloser Spannung seinen Worten gefolgt waren.
“Geheimnisvolle Kräfte, die in der toten Materie überall schlummern, fügten Stoffe zusammen, die sich als lebensfähig erwiesen. Es waren die ersten Pflanzen und Tiere, klein und einfach im Bau, aber groß und unerklärlich in der Absicht, sich fortzupflanzen und, was noch bedeutsamer ist, sich weiterzubilden. Seit diesem Zeitpunkt hat diese Entwicklung niemals aufgehört, und die Welt sah von Epoche zu Epoche mannigfaltiger und schöner aus. Eines Tages erschien dann der Mensch, die Krönung der göttlichen Schöpfung. Es war das erste Lebewesen, das das göttliche Schalten und Walten in sich spürte und sich seines Vorhandenseins durch sich selbst bewusst war. Daher kann der Mensch auch nicht anders als selbst schaffen, bauen, gründen, entwickeln, denken und fühlen, was kein Lebewesen zuvor vermocht hatte. Wir wollen Gott danken, dass er uns geschaffen hat, und in dem Bewusstsein eines kleinen Teils seiner Macht in uns, die uns erfüllt und antreibt, wollen wir schaffen, wollen wir arbeiten. Denn in Erfüllung des göttlichen Willens finden wir unsere höchste Befriedigung.“



