Carthage: A Love Story Chapter VI Part 2

Carthage by Peter Klopp ©

Missed Opportunities

But too foolish to seize the opportunity presented three times, they persisted in the soporific climate of prosperity. Rome began the war against King Philip of Macedon. The war against Antiochus of Syria followed, and once again the arms stirred in Greek territory, without the Carthaginians making the slightest effort to extract reasonable concessions from the Senate. Then, with each grain delivery, they further demonstrated their dependence and helplessness. Surely, the Roman state’s eye had to fall greedily on the juicy apple that the old, sickly tree of Carthage had last ripened? Who wouldn’t feel the desire and give the tree an effortless kick so that the apple fell into their lap?

The few who had reservations consoled themselves with phrases like this: that Roman honour would never permit the desecration of their city. While there were still border disputes between Carthage and Massinissa, the Roman commissioners had so far endeavoured to administer proper justice. Since the Kingdom of Numidia became independent, under Massinissa’s prudent rule, it had managed to consolidate, civilize, and expand the empire internally. Naturally, the latter could only be achieved at the expense of its rival. First, the ever-enterprising king seized the fertile land of Emporia, whereupon the Carthaginians, in the time-honoured manner, submitted to Roman arbitration.

Karthago von Peter Klopp ©

Verspielte Gelegenheiten

Doch zu dumm, die dreimal gebotene Gelegenheit zu ergreifen, verharrten sie in dem einschläfernden Wohlstandsklima. Rom begann den Krieg gegen König Philipp von Mazedonien. Es folgte der Krieg gegen Antiochos von Syrien, und abermals rührten sich die Waffen im griechischen Lande, ohne dass sich die Karthager nur im Geringsten die Mühe gaben, aus dem Senat vernünftige Konzessionen herauszupressen. Sodann bewiesen sie ihre Abhängigkeit und Hilflosigkeit nach jeder Getreidelieferung noch mehr. Musste nicht das Auge des römischen Staatswesens auf den saftig erfrischenden Apfel gierig fallen, den der alte, kranke Baum Karthago zum letzten Mal zur Reife gebracht hatte? Wer sollte da nicht Verlangen verspüren und dem Baum einen mühelosen Tritt versetzen, dass ihm der Apfel in den Schoß fiel?

Die wenigen, die Bedenken trugen, trösteten sich mit Phrasen wie dieser, dass die römische Ehre die Schändung ihrer Stadt niemals zulassen werde. Gab es noch Grenzstreitigkeiten zwischen Karthago und Massinissa, so befleißigten sich bisher allerdings die römischen Kommissare einer ordentlichen Rechtsprechung. Seit das Königreich Numidien selbstständig war, hatte es unter dem klugen Regiment Massinissa geschafft, das Reich innerlich zu festigen, zu zivilisieren und auch zu erweitern. Natürlich ließ sich Letzteres nur auf Kosten des Rivalen bewerkstelligen. Zuerst griff der immer unternehmungslustige König, nach der fruchtbaren Landschaft,, Emporia, woraufhin sich die Karthager in altbewährter Weise dem römischen Schiedsspruch unterwarfen.