Carthage: A Love Story Chapter VII Part 1

Carthage by Peter Klopp ©

Carthage’s walls must fall.

Publius served under Consul Censorinus, who had taken command of the fleet, while the ponderous and intellectually sluggish Consul Manlius led the army. Publius was annoyed by the inactivity to which he was initially condemned on the ship.

“Every day, the same old story!” he muttered to himself.

They had nothing to do but escort timber shipments travelling across the Punic Gulf. With unbridled rage, he often watched from the ship on the other side of the gulf as his comrades were fired upon by Hasdrubal’s rear-echelon units while felling timber, and some were killed. But the young, inexperienced soldier couldn’t possibly know the purpose of all these sacrifices. For on the long, narrow peninsula jutting out into Carthage’s outer harbour, the valuable building material was piled high.

As the month of May dawned, the frames of two assault machines stood menacingly pointed towards the city walls. Now the fleet’s crew sprang to life. At dawn, all ready-to-deploy crews received orders to land. With the first ray of the rising sun, the first machine was already cocked and loaded with a massive granite boulder. Three hundred soldiers manoeuvred the behemoth, made mobile by wooden rollers, in the firing direction. Publius and his comrades were already twisting the cocking cable of the second machine when the order to fire rang out. Under the mighty blows of two battle-axes, the wooden beam shattered, and the cocking board transferred its stored force to the boulder, which flew in a high arc towards the city.

The soldiers watched the parabolic trajectory with rapt attention. With a dull thud, the stone landed on the beach and rolled with undiminished force against the city wall.

“Too short!” came the commanding voice. “Raise the front of the machines by half a foot.”

The second shot was better. Deep cracks ran from top to bottom through the damaged wall. This went on all day: cock, load, fire, cock, load, fire. As darkness fell, they could already see some houses through the gap.

Karthago von Peter Klopp ©

Die Mauern Karthagos müssen fallen.

Publius diente unter Konsul Censorinus, der das Kommando über die Flotte übernommen hatte, während der schwerfällige und geistig träge Konsul Manlius das Heer führte. Publius ärgerte sich über die Untätigkeit, zu der er anfangs auf dem Schiff verurteilt war.

„Jeden Tag dasselbe!“, murmelte er vor sich hin.

Sie hatten nichts anderes zu tun, als Holztransporte durch den Punischen Golf zu eskortieren. Voller Wut beobachtete er oft vom Schiff auf der anderen Seite des Golfs aus, wie seine Kameraden beim Holzfällen von Hasdrubals rückwärtigen Einheiten beschossen wurden und einige starben. Doch der junge, unerfahrene Soldat konnte unmöglich den Sinn all dieser Opfer verstehen. Denn auf der langen, schmalen Halbinsel, die in den äußeren Hafen Karthagos hineinragte, türmte sich das wertvolle Baumaterial.

Als der Mai anbrach, standen die Gestelle zweier Sturmgeschütze bedrohlich auf die Stadtmauern gerichtet. Die Besatzung der Flotte erwachte zum Leben. Im Morgengrauen erhielten alle einsatzbereiten Mannschaften den Befehl zur Landung. Mit dem ersten Sonnenstrahl war das erste Geschütz bereits gespannt und mit einem massiven Granitblock beladen. Dreihundert Soldaten manövrierten den Koloss, der durch hölzerne Rollen beweglich gehalten wurde, in Schussrichtung. Publius und seine Kameraden drehten bereits am Spannseil des zweiten Geschützes, als der Feuerbefehl ertönte. Unter den gewaltigen Schlägen zweier Streitäxte zersplitterte der hölzerne Balken, und die Spannvorrichtung übertrug ihre gespeicherte Kraft auf den Felsbrocken, der in einem hohen Bogen auf die Stadt zuflog.

Die Soldaten verfolgten die parabolische Flugbahn mit gespannter Aufmerksamkeit. Mit einem dumpfen Aufprall landete der Stein am Strand und rollte mit unverminderter Wucht gegen die Stadtmauer.

„Zu kurz!“, ertönte die befehlshabende Stimme. „Hebt die Front der Maschinen um 15 Zentimeter an!“

Der zweite Schuss war besser. Tiefe Risse zogen sich von oben bis unten durch die beschädigte Mauer. Das ging den ganzen Tag so weiter: spannen, laden, feuern, spannen, laden, feuern. Als die Dunkelheit hereinbrach, konnten sie bereits einige Häuser durch den Riss erkennen.