
Love Story by Peter Klopp ©
A Morning of Terror
The next day, the order to storm the ships would undoubtedly come. Tired and exhausted after the long hours of physical labour, the soldiers retired to their ships after the consul had assigned the guards.
“Alarm! Alarm!” came the cry from the bridge in the middle of the night.
Disturbed, the soldiers crawled out from under their blankets and gazed at the horrific scene before them. Nimble, crouching figures had set the catapults ablaze in a matter of moments and vanished as quickly as they had appeared. Before the soldiers could reach shore and begin extinguishing the fire, the ravenous flames had already consumed so much wood that the assault machines were unusable. The heads of the guards lay scattered in the sand, their bodies still seeming to be warming themselves under the blankets.
“They wouldn’t have suffered this fate if they hadn’t been asleep,” an old centurion said bitterly.
The daylight filled them with further terror. The breach they had so painstakingly struck into the wall the day before had been half-filled by the enemy under cover of darkness. Nevertheless, the consul wanted to test their mettle. They were ferried from the headland toward the city in small assault boats. An eerie silence lurked beyond the filled-in breach. Now the Romans had reached the short stretch of beach, and with wild cries of “Uah! Uah!” stormed up the crumbling wall. No sooner had they reached the breach than a hail of arrows forced them to take cover. They had fallen into a trap, for on both sides of the wall’s remains, athletically built men rose, hurling heavy stones at them. Against this flanking assault, even the best cover was useless. Many were crushed by the masses of stone or struck by arrows when they left their cover to evade it.
Karthago von Peter Klopp ©
Der Schrecken am Morgen
Am nächsten Tag würde zweifellos der Befehl zum Sturmlaufen kommen. Müde und abgespannt nach der lang andauernden Muskelarbeit zogen sich die Soldaten auf die Schiffe zurück, nachdem der Konsul die Wachen eingeteilt hatte.
„Alarm, Alarm!“, schrie es mitten in der Nacht von der Kommandobrücke.
Verstört kamen die Soldaten unter ihren Decken hervorgekrochen und blickten auf das entsetzliche Schauspiel, das sich ihnen darbot. Flinke, geduckte Gestalten hatten binnen kürzester Zeit die Geschütze in Brand gesetzt und verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Ehe die Soldaten an Land waren und zu löschen begannen, hatten die gierigen Flammen schon so viel Holz gefressen, dass die Geschütze sich nicht mehr verwenden ließen. Die Köpfe der Wache lagen im Sand herum, deren zugehörige Leiber sich noch unter den Decken zu wärmen schienen.
„Dieses Schicksal brauchten sie nicht zu erleiden, wenn sie nicht geschlafen hätten“, sagte ein alter Zenturion bitter.
Das Tageslicht flößte ihnen einen weiteren Schrecken ein. Die Bresche, die sie am Vortag so mühevoll in die Mauer geschlagen hatten, war von den Feinden im Schutze der Dunkelheit wieder bis zur Hälfte angefüllt worden. Dennoch wollte es der Konsul auf eine Machtprobe ankommen lassen. In kleinen Sturmbooten wurden sie von der Landzunge aus gegen die Stadt gefahren. Hinter der aufgefüllten Bresche lauerte unheimliche Stille. Jetzt hatten die Römer auch schon den kurzen Strand erreicht und stürmten unter wildem “Uah! Uah!” die zerfallene Mauer hinauf. Kaum hatten sie die Bresche genommen, als sie auch schon ein Pfeilregen in Deckung zwang. Sie waren in eine Falle geraten, denn auf beiden Seiten der Mauerrümpfe erhoben sich athletisch gebaute Männer, die schwere Steine auf sie herabschleuderten. Gegen diesen Seitenangriff half die beste Deckung nichts. Viele wurden von den Gesteinsmassen erschlagen oder vom Pfeil getroffen, wenn sie die Deckung verließen, um auszuweichen.
Der wackere Konsul, der den Sturmlauf mitgemacht hatte, merkte, dass die Pfeile nicht mehr so zahlreich herüberflogen. Die einzige Chance, ehrenvoll und wirksam aus der misslichen Lage herauszukommen, war die Verteidigung nach vorn und so viele wie möglich von den Bogenschützen niederzuhauen, die Mauern von Steinwerfern zu säubern und ohne große Verluste sich zu den Booten zurückzuziehen.
Fest und bestimmt gab er das Zeichen zum Angriff: Er hatte sich nicht verrechnet. Die Feinde hatten die Pfeile verschossen und gaben nur noch vereinzelt gezielte Schüsse ab. Sie besaßen nur leichte, dünne Kurzschwerter, die sie beim Schießen nicht behindern sollten. Beim ersten Anprall verbogen sich die Klingen und wurden für den Kampf unbrauchbar.