
Carthage by Peter Klopp ©
For the rest, I am of the opinion that Carthage is to be destroyed. Cato, Roman senator
At the Roman Estate
In the middle stood a heavy oak table, immovable, with six chairs arranged in strict order. At the fireplace, where the legionnaires were now changing their clothes, a loom-like structure looked silently into the blazing flames. Apart from an ancestral picture and the usual Penates corner, nothing adorned the oversized manor room. Antonius, who had just brought the soldiers fresh woollen clothes from the clothing room, was sitting on the table and seemed to be amused by the still shivering night hikers. Because he smiled mischievously and made a mischievous, boyish face. Two slaves served the food and signalled with their hands that the master of the house would come immediately to greet the guests.
It didn’t take too long before a somewhat stout man with a benevolent look around him entered the room, followed by his wife and daughter, who went by the name Claudia.
“Aha! The gentlemen legionnaires! How many have you caught so far?”
“None yet, manager.”
“You see, there aren’t any here either. I haven’t missed any yet. You should have stayed further south. So welcome, slave hunters, you!”
Everyone laughed heartily at his words. Publius and Lucius also looked too strange in their borrowed wool trousers. They sat down around the table where a steaming soup, a feast for the eyes of frozen souls, was presented to the two of them. The warmth that now penetrated their bodies from the inside was good for them. The steward asked about the latest developments in Rome as he sipped the hot liquid.
“What a development,” Publius asked, not fully understanding the meaning of the question.
“He can’t know that either!” Lucius intervened in the conversation in his critical and ironic way.
“He was in Carthage for several weeks.”
“In Carthage?” Antonius shouted eagerly. “Oh, Father, he has to tell us about it. What’s the mood there like?”
“Mood?” Publius replied in surprise.
“Well, don’t be so obtuse,” criticized Lucius. “Antonius means whether they want war.”
“No, they don’t want war.”
The steward cleared his throat and waited until tempers had calmed down a little, then turned to Publius. “Is it not true that the Carthaginian mob tore the Numidian envoys to pieces in front of our commissioners? Isn’t that true? You were there, Publius.”
“But already. But anyone would have done that. The Carthaginians have …” He searched for words of explanation, but did not find them at the same time and remained silent.
After a short pause, the manager began. “That’s how I see the situation. The Carthaginians want war and deserve it. I was recently in Rome to present a few fattening cattle to the state inspection authorities and have them valued. Of course, I didn’t miss the pithy speech of the brave Cato. I also learned about the last events in Carthage. Although the old moral preacher ended his sermon for the umpteenth time with the words ‘Ceterum censeo Cartaginem esse delendam’, this time it clearly made an impression on the outraged listeners. Here and there, people were loudly demanding that the Senate declare war.”
Karthago von Peter Klopp ©
Übrigens bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.
Cato, Römischer Senator
Auf dem römischen Gut
In der Mitte stand unverrückbar fest ein schwerer Tisch aus Eiche, nach welchem sich sechs Stühle in strenger Ordnung ausrichteten. Am Kamin, wo sich die Legionäre nun umkleideten, blickte stumm ein webstuhlartiges Gebilde in die lodernden Flammen. Außer einem Ahnenbild und der üblichen Penaten-Ecke zierte nichts das übergroße Gutszimmer. Antonius, der den Soldaten soeben frische Wollkleidung aus der Kleiderkammer gebracht hatte, saß auf dem Tisch und schien sich über die noch immer fröstelnden Nachtwanderer amüsieren zu wollen. Denn er lächelte verschmitzt und machte ein spitzbübisches Gesicht. Zwei Sklaven trugen das Essen auf und gaben durch Handzeichen zu verstehen, dass der Hausherr sogleich kommen werde, die Gäste zu begrüßen.
Es dauerte auch nicht allzu lange, als ein etwas beleibter, wohlwollend um sich blickender Mann den Raum betrat, seine Frau und seine Tochter im Gefolge, die auf den Namen Claudia hörte.
„Aha! Die Herren Legionäre! Wie viele habt ihr schon gefangen?“
„Bis jetzt noch keine, Herr Verwalter.“
„Seht ihr, hier gibt’s auch keine. Mir sind noch keine entlaufen. Ihr hättet euch südlicher halten sollen. Also seid herzlich willkommen, ihr Sklavenjäger, ihr!“
Alle mussten bei seinen Worten herzlich lachen. Auch sahen Publius und Lucius zu komisch aus in ihren ausgeliehenen Wollhosen. Man setzte sich um den Tisch, auf dem eine dampfende Suppe, eine Augenweide für durchgefrorene Seelen, sich den beiden darbot. Die Wärme, die ihre Körper nun von innen durchdrang, tat ihnen gut. Der Verwalter erkundigte sich nach der neuesten Entwicklung in Rom, während er die heiße Flüssigkeit in sich hinein schlürfte.
„Was für eine Entwicklung, fragte Publius“, den Sinn der Frage nicht ganz begreifend.
„Das kann er auch nicht wissen!“, mischte sich Lucius in seiner kritischen und ironischen Art ins Gespräch. „Er ist mehrere Wochen in Karthago gewesen.“
„In Karthago?“, rief Antonius eifrig dazwischen. „Oh, Pater, er muss uns davon berichten. Wie ist die Stimmung dort?“
„Stimmung?“, erwiderte Publius verwundert.
„Na, sei doch nicht so begriffsstutzig“, kritisierte Lucius. „Antonius meint, ob sie Krieg wollen.“
„Nein, Krieg möchten sie nicht.“
Der Verwalter räusperte sich und wartete ab, bis sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten, dann wandte er sich an Publius. „Stimmt es denn nicht, dass der karthagische Mob vor den Augen unserer Kommissare die numidischen Gesandten zerrissen hat? Stimmt das denn nicht? Du warst doch dabei, Publius.“
„Doch schon. Aber das hätte doch jeder getan. Die Karthager haben …” Er suchte Worte der Erklärung, fand sie jedoch nicht zugleich und schwieg.
Nach einer kurzen Pause begann der Verwalter. „Ich sehe die Lage so. Die Karthager wollen Krieg und haben ihn auch verdient. Kürzlich war ich in Rom, um ein paar Mastrinder den staatlichen Untersuchungsbehörden vorzuführen und im Wert schätzen zu lassen. Da ließ ich mir natürlich die kernige Rede des wackeren Cato nicht entgehen. Dabei erfuhr ich auch die letzten Ereignisse in Karthago. Obwohl der alte Sittenprediger seinen Sermon zum x-ten Male mit den Worten ‘Ceterum censeo Cartaginem esse delendam’ beendete, hat es diesmal sichtlich Eindruck auf die empörten Zuhörer gemacht. Hier und dort fordert man laut vom Senat die Kriegserklärung.“
Cato had already understood the principle of repetition; repeat until everybody repeats it.
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Why, oh why, do we keep thinking war is a solution to anything?!
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