
Carthage by Peter Klopp ©
About War and Peace
“But what does Rome gain from destroying the city,” interrupted Publius. ‘Carthage is completely insignificant militarily; she has her hands full dealing with the daring Massinissa. We pretend to be afraid of the power of Carthage, as if a new Hannibal could besiege Rome with elephants. We’re just pretending. The money aristocracy’s mouths are already watering at the mere thought of getting the riches of the hard-working merchants down their ever-hungry throats. And foremost, the landowners, who are no longer farmers but speculators who spend most of their time in their Roman pleasure palaces. They look with envy and malicious concern at the cheap quantities of grain flowing from blessed Africa to Italy. In the past, when war was waged, it was about the existence and security of the fatherland. Today it’s all about money! I have spoken to men from the Peace Party over there who officially want to renounce their political independence and live a free commercial life under the patronage of Rome. But we don’t want subjugation, we want total annihilation!”
“You don’t speak like a Roman, Publius,” the father of the house intervened.
Publius’ eyes flickered with anger. “Our success once rested entirely on the principle, ‘Ius facere Romanum est’. (To do justice is Roman.) Since I still try to live according to this principle today, I am no longer a Roman.”
His words had left an impression. The manager lowered his head thoughtfully, his comrade refrained from making ironic remarks, and Claudia nodded to him in agreement and encouragement.
“Your view is new to me, Publius. However, I want you not to misinterpret the legitimate fears of many as envy. Cato himself was over there and looked into the full armouries. He counted over 200,000 full armour and 300 heavy assault machines. Are you saying that the Punians use these devices to collect their grain every year?”
Publius reluctantly agreed to this objection. But he was convinced that there was a stronger counterargument, but he couldn’t think of it. And there was a pause, after which they decided to go to rest. Since there was no bedroom for the legionnaires, the two slept in the straw of the adjacent barn.
Karthago von Peter Klopp ©
Über Krieg und Frieden
„Aber was hat Rom davon, dass es die Stadt vernichtet”, fiel Publius ihm ins Wort. ‘Karthago ist doch militärisch vollkommen unbedeutend; sie hat alle Hände voll zu tun, um mit dem draufgängerischen Massinissa fertig zu werden. Wir geben vor, Angst vor der Macht Karthagos zu haben, als könnte ein neuer Hannibal Rom mit Elefanten belagern. Wir geben es nur vor. Denn der Geldaristokratie läuft schon heute das Wasser im Munde zusammen bei dem bloßen Gedanken, die Reichtümer der fleißigen Kaufleute in ihren immer hungrig aufgesperrten Rachen zu bekommen. Und erst einmal die Gutsbesitzer, die keine Bauern mehr sind, sondern Spekulanten, die die meiste Zeit in ihren römischen Lustschlössern verbringen, blicken mit Neid und böswilliger Sorge, die billigen Getreidemengen aus dem gesegneten Afrika ins Italien strömen. Wurde früher Krieg geführt, so ging es um Bestand und Sicherheit des Vaterlandes. Heute dreht sich alles nur ums Geld! Ich habe mit Männern der Friedenspartei drüben gesprochen, die offiziell auf ihre politische Unabhängigkeit verzichten und unter dem Patronat Roms ein freies Handelsleben führen möchten. Aber wir möchten nicht die Unterwerfung, sondern die totale Vernichtung!“
„Du sprichst nicht wie ein Römer, Publius“, schaltete sich der Hausvater ein.
Zornig flackerte es in Publius’ Augen. „Einst nahm unser Erfolg völlig allein den Grundsatz in Anspruch, ‘Ius facere Romanum est’. (Gerecht zu handeln ist römisch.) Da ich noch heute nach diesem Grundsatz wenigstens versuche zu leben, bin ich also kein Römer mehr.“
Seine Worte hatten Eindruck hinterlassen. Der Verwalter senkte nachdenklich den Kopf, sein Kamerad unterließ seine ironischen Bemerkungen, und Claudia nickte ihm zustimmend und aufmunternd zu.
„Deine Ansicht ist mir neu, Publius. Ich möchte jedoch, dass du die berechtigte Furcht vieler nicht ohne Überlegung als Neid auslegst. Cato war selbst 160 drüben und hatte in die vollen Zeughäuser geschaut. Er zählte über 200.000 volle Rüstungen und 300 schwere Sturmgeschütze. Willst du etwa behaupten, dass die Punier alljährlich mit diesen Geräten ihr Getreide einholen?“
Unwillig stimmte Publius diesem Einwand zu. Doch war er überzeugt, dass es noch ein stärkeres Gegenargument gab, aber er kam nicht darauf. Und es entstand eine Pause, wonach man beschloss, sich zur Ruhe zu begeben. Da keine Schlafkammer für die Legionäre vorhanden war, schliefen die beiden im Stroh der angrenzenden Scheune.
“Today it’s all about money!” That sounds very familiar, could have been written in our time.
LikeLike