Carthage: A Love Story Chapter III Part 6

Carthage by Peter Klopp ©

An Understanding Father

Father had loudly rung the gong from the workshop to alert his son that lunch was over. Angry with himself, Publius gathered the letters and the two pictures and quickly put them in his mailbox. Then, lost in thought, he descended the stairs to the workshop, where the potter’s wheels, constantly turning by industrious slave hands, hummed their same-sounding song.

Today, the monotonous turning irritated him, and Father was not satisfied with his work. Publius felt his father’s critical gaze resting on him. Whereas he had once been proud that his skilful hand movements were being observed, now he felt paralyzed and, for the second time, deformed the soft clay into an ugly lump. It had always given him great pleasure to pound the clay with his clenched fist, letting it glide past with his right hand, and repeatedly moisten it until the desired vase shape emerged. Now he was on his third attempt, and this time, too, he couldn’t manage. He groaned deeply; never before had his father’s gaze had such a profound effect on him as it did today. With a clumsy movement of his hand, he ruined the curve he had just pressed out of the clay.

“Father, I can’t go on, not today!” he forced out with difficulty. “Please excuse me, and may I go?”

Father slowly approached him and looked worriedly into his face. For he had noticed from the very first minute that something was wrong with Publius.

“You’re not sick, are you?”

“No, Father, that’s not it. I’m just having a bad day,” he answered in a forced, indifferent tone.

“Go on, I understand,” he said, holding up two fingers meaningfully, “but don’t do anything stupid!”

“No, no, I won’t.” and he disappeared from the buzzing workshop at the same time. He was a little surprised that his usually strict father had dismissed him so quickly. But he had probably placed the two letters on his desk himself and could perhaps imagine how he felt. Father had never mistreated him, and today was no different.

Karthago von Peter Klopp ©

Ein Verständnisvoller Vater

Vater hatte von der Werkstatt laut den Gong ertönen lassen, um seinen Sohn darauf hinzuweisen, dass die Mittagspause zu Ende war. Wütend über sich selbst, raffte Publius die Briefe und die beiden Bilder zusammen und steckte sie schnell in sein Brieffach. Dann stieg er, ganz in Gedanken versunken, die Treppe zur Werkstatt hinab, wo die Töpferscheiben, von fleißigen Sklavenhänden in steter Bewegung gehalten, ihr gleich tönendes Lied summten.

Heute irritierten ihn die gleichförmigen Drehungen, und Vater war nicht mit seiner Arbeit zufrieden. Publius spürte den kritischen Blick seines Vaters auf sich ruhen. War er früher stolz, dass man ihn bei seinen geschickten Handbewegungen beobachtete, so fühlte er sich jetzt wie gelähmt und verformte den weichen Ton zum zweiten Mal zu einem hässlichen Klumpen. Sonst hatte ihm das immer große Freude bereitet, mit der geballten Faust in den Ton zu schlagen und mit der rechten Hand ihn vorbeigleiten zu lassen und immer wieder anzufeuchten, bis schließlich die gewünschte Vasenform daraus entstand. Nun war er schon beim dritten Versuch und auch diesmal wollte es ihm nicht gelingen. Er stöhnte tief, noch nie hatte der Blick seines Vaters eine solch große Wirkung in ihm hervorgerufen wie heute. Die Wölbung, die er gerade aus dem Ton herausgedrückt hatte, machte er durch eine ungeschickte Handbewegung wieder zunichte.

„Vater, ich kann nicht mehr, heute nicht!“ presste er mühsam aus sich heraus. „Bitte entschuldige mich, und darf ich gehen?“ 

Der Vater kam langsam zu ihm herüber und schaute ihm sorgenvoll ins Gesicht. Denn er hatte schon seit der ersten Minute gemerkt, dass mit Publius etwas nicht stimmte. 

„Du bist doch nicht etwa krank?“

„Nein, Vater, das ist es nicht. Ich hab’ halt mal einen schlechten Tag,” antwortete er in gezwungenem, gleichgültigem Ton. 

„Geh schon, ich verstehe”, dabei hob er bedeutungsvoll zwei Finger in die Höhe,”aber mach mir keine Dummheiten!“

„Nein, nein, das mache ich schon nicht!“, und er war zugleich aus der summenden Werkstatt verschwunden. Er wunderte sich ein wenig, dass der sonst so strenge Vater ihn so schnell entlassen hatte. Aber wahrscheinlich hatte er selbst die beiden Briefe ihm auf den Tisch gelegt und konnte sich vielleicht vorstellen, wie es ihm zumute war. Vater hatte ihn nie falsch behandelt, und so war es auch heute. 

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