Operation ‘Kleiner Bär” 1940 (in German)

Die Lebenslinien von Bruno Kegler und Rolf Barge treffen sich 1940 im Schwarzwald – Part II

 Von Dieter Barge (Chart II a – II & IV)

Die Division wurde am 31.5.1940 bei gutem Wetter in Marsch gesetzt, die Fahrt ging von Burg über Magdeburg, Halle , Naumburg nach Erfurt, das gegen Abend erreicht wurde.
Von Erfurt ging es über die Rhön nach Frankfurt-Süd, von dort über die Bergstraße nach Heidelberg, das Neckartal hinauf bis Stuttgart. In Stuttgart (1.6.1940 abends) erfolgte die Ausladung und der Abmarsch über Freudenstadt nach Zell. Die endgültige Unterbringung der Einheit von Bruno erfolgte in Schuttertal.

Endgültige Unterbringung

Endgültige Unterbringung

Nach Tutschfelden kam die 3.Kompanie des IR 386 und die 2.Batterie des AR 216, nach Bleichheim die 3.Kompanie des IR 386, nach Schweighausen der Reg.stab des IR 386 mit Nachrichten-, Reiter- und Pionierzug. Der Regimentskommandeur des IR 386 war Oberst Manitius.

Laut Forum der Wehrmacht (FdW) hatte damals ein Infanterie-Regiment hatte ca. 3000 Mann, ein Bataillon ca. 860 Mann, eine Infanterie-Division über 10.000 Mann.
Die Unterbringung erfolgte bei den Einwohnern der Orte, in Schulen, anderen öffentlichen Gebäuden, oder es wurde biwakiert.
Eine Übersicht über den Oberrhein gibt das folgende Bild:

Übersicht Oberrhein

Übersicht Oberrhein

Der Angriff

Hier der Bucheinband zu dem bereits genannten Buches von Josef Göhri:

Breisgauer KTB Göhri

Breisgauer KTB Göhri

Josef Göhri schreibt, dass die deutschen Angriffstruppen in Bleichheim in wenigen Tagen enge Freundschaft mit der Bevölkerung geschlossen hatten, aber die vollbehangenen Kirschbäume bald wie leergefegt waren. Die Dorfbewohner schauten mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu, “wir Buben hatten das Nachsehen”.
Am 10.Juni wurde die Division in den Angriffsraum vorgezogen, die Führungsstaffel der Division rückte nach Wagenstadt, einem Stadtteil von Herbolzheim, vor, der Rest des Stabes wurde nach Ettenheim verlegt.

Befehl Angriffsraum 10.6.1940

Befehl Angriffsraum 10.6.1940

Aus den beiden folgenden Dokumenten geht hervor, dass die schwere Artillerieabteilung 806 meines Vaters der 218.ID zugeordnet wurde, sie von der 218. ID verpflegt wurden und die Munition für den Angriff in Weisweil erhielt. Die 806 rückte am 14.Juni aus Oberachern nach Kappel vor.


Die beiden folgenden Bilder zeigen eine motorisierte Artillerie-Einheit bei Bleichheim, es handelt sich dabei um eine Batterie 15cm s F.H.18 (schwere Feldhaubitzen), diese Einheit kam wie Rolf auch aus dem Artillerie-Regiment 65 in Mühlhausen.

Die 218. ID gehörte ebenso wie die 221. ID und 239.ID zum XXVII. AK (Armeekorps)von General Alfred Wäger,
nördlich davon stand das XXV.AK von General Ritter von Prager mit der 555.ID und der 557.ID, südlich davon XXXIII. AK von General Brandt mit der 554.ID und der 556.ID.

Den deutschen Truppen in diesem Gebiet standen die V. und VIII. Armee Frankreichs gegenüber.

Im Vorgriff wurde die Bevölkerung in den Gemeinden zwischen Rhein und den geschützten Lagen im Schwarzwald evakuiert.

Im Rücken der französischen Armeen an der Maginotlinie war bereits die Panzergruppe Guderian unterwegs, um diese einzukesseln, am 9. Juni 1940 hatte die zweite Phase des Westfeldzuges mit der Durchbruchsschlacht durch die französische Aisne-Front begonnen. Am 12. und 13. Juni schloss sich der Kampf um Châlons s.M. und den Rhein-Marne-Kanal sowie bis zum 17. Juni die Verfolgungskämpfe über den Rhein-Marne-Kanal bis zur Schweizer Grenze bei Pontarlier an.

Am 15.6.1940 begann der deutsche Angriff auf die französische Maginotlinie um 10 Uhr mit schwerem Artilleriefeuer aus 300 Kanonen insbesondere gegen die feindlichen Bunker, um den Rheinübergang der deutschen Truppen vorzubereiten. Daran waren auch die Geschütze des Westwalls und das Eisenbahngeschütz “Kurzer Bruno” beteiligt.
Den Tätigkeit eines vorgeschobenen Beobachters (VB), die mein Vater bei der 806 hatte, wird durch das folgende Bild vom Bundesarchiv veranschaulicht.

Russland, Artillerie-Beobachtung

Russland, Artillerie-Beobachtung

Nach dem Artilleriefeuer begann der Sturm der Einheiten über den Rhein, der geplante Einsatz von Stukas konnte wegen des schlechten Wetters nicht erfolgen. Der Rhein führte Hochwasser, Flußbreite ca. 210m, Wassertiefe 5-6 m, Strömung 3-4 m/sec, ca. 40 sec dauerte die Fahrt mit einem Sturmboot.
Ich habe die Übersetzstreifen der 218.ID einmal in der Übersicht dargestellt, vom IR 386 waren 2 Bataillone eingesetzt, Bruno war also nicht dabei. Eine Vorstellung über den Rheinübergang vermitteln die folgenden 3 Bilder von Josef Göhri, ein Bild des Bildarchivs zeigt ein Sturmboot im Einsatz.

Das IR 386 startete aus dem Raum westlich von Wyhl und sollte sich in Richtung Mackenheim vorkämpfen. Es wurden 500 Mann mit 60 MG in 6 Etappen übergesetzt. Die Fahrt über den Rhein war sehr verlustreich, vom Regiment wurden 33 Mann vermisst. Im Verlaufe des Tages wird ein kleiner Brückenkopf bis zu 500 m Tiefe gebildet.
Wenige Tage später erfuhren die Bewohner von Bleichheim von einem zurückgekehrten Unteroffizier, dass viele Soldaten in ihren Booten ums Leben kamen, “der Rhein war vom Blut rotgefärbt”!
Am 15.Juni begann durch das Pionierbataillon 685 (der 239. ID unterstellt) der Aufbau einer Pontonbrücke über den Rhein bei Sasbach, nahe den Überresten der Limburg.
Am 16.Juni hat das IR 386 Marckolsheim erreicht, es gab Unterstützung durch Stukas.

Göhri Stuka

Göhri Stuka

Zerstörte Bunker aus dem Buch von J.Göhri:

Am Abend überquerten die Truppen den Rhine-Rhone-Kanal und eliminieren weitere französische Bunker.
Am 17. Juni wird Marckolsheim eingenommen, am 17.Juni 8 Uhr ist die Pontonbrücke fertig und schwere Waffen können übergesetzt werden. Am Abend des 17.Juni wird Colmar besetzt.

Bruno war in eine große Vorausabteilung, gebildet aus den IR 386 und 397, eingeteilt, diese Abteilung sollte eigentlich am 15.Juni übersetzen und die Spitze der ID 218 bilden, das hat nicht wie geplant geklappt. Ich berichte im 3. und letzten Teil meines Beitrages detailliert über einen Bericht, den ich in den Unterlagen der 218. ID darüber gefunden habe.

Die Einheit meines Vaters wurde, wie aus Unterlagen des XXV. Armeekorps hervorgeht, in der Nacht vom 16. zum 17.Juni der 557. ID zugeführt und unterstellt, am 18.Juni überquerte sie in der Dringlichkeitsstufe an 10.Stelle die Pontonbrücke Sasbach.
Diese 557. ID/ XXV. AK agierte im Raum Rhinau im Bereich der V. französischen Armee.
Von der Rheinüberquerung 4 Bilder meines Vaters:


Von der Operation “Kleiner Bär” gibt es einiges im Axis-History-Forum und bei Feldgrau zu lesen.

Es geht bald weiter.

Welcome to Our Family Tree Project

Invitation to Participate

The two family trees of the Klopp-Kegler clan are complete. On the Panknin-Reifferscheid side there are still a few important branches missing. We are working hard to fill the gaps. Thank you to you all far and wide for your  enthusiastic assistance in the creation of these trees!

The trees are nice to look at and give us a sense of identity within the bewildering complexity of family relations. But just as the trees, before spring returns after a long winter, the family trees look bare and lifeless.

bare tree

To add meaning and beauty to the family trees we need to go beyond the mere names attached to the branches. We all have fond memories that are worth reporting and recording on this site. So if we contribute just one interesting story, one exciting episode, or a colorful description of a time and circumstance in someone’s life perhaps supported by a photo, drawing or painting, then certainly the trees would begin to blossom and reveal the rich tapestry of life. Seeing us as an integral part of a network of individual branches will make us aware of our own individual place within the multifaceted context of our families.

The blog “Our Family Tree Project” will serve as the vehicle allowing us to share, collect, organize and publish our thoughts and memories on our family members including ourselves. I suggest that you email me your contributions. I will then post them in the order they arrive. If they are in German, I will first translate them. It would be great, if someone in Germany could create and use a parallel blog site for our German relatives who do not have a good knowledge of the English language.

On my next post I will explain in greater detail how I envision the Family Tree Project to work. In the meantime take some time to reflect.Then leave a comment or send me an email on how to decorate our family trees.

Happy New Year and Best Wishes for 2015