Bloody War or My Father’s Continued Journey (in German)

Verdammter Krieg

Der Weitere Weg Meines Vaters

von Klaus-Dieter Barge – Chart II a – IV

Die 807 meines Vaters agierte mit der 557. ID ( XXV. AK) unter Generalleutnant Kuprion im Elsaß nördlich von Colmar und westlich von Rhinau im Bereich der 5. französischen Armee bis zur Kapitulation der französischen Truppen am 22.Juni 1940, da wurden etwa 200.000 Mann der französischen Heeresgruppe 3 (2., 3., 5. und 8. Armee) gefangen genommen.
Damit waren die deutschen Truppen noch einige Wochen beschäftigt.

Es gibt verschiedene Fotos in Fotoalben von Soldaten der Abteilung 806 vom Chateau de Thanvillé (deutsch Tannweiler) und weiteren Orten.

Chateau de Thanvillé aus Wikipedia

Chateau de Thanvillé aus Wikipedia

In Sélestat (deutsch Schlettstadt) , etwa 20 km nördlich von Colmar, man erkennt auf dem Foto den mächtigen Uhrturm (Tour de l’horloge).

In Saverne (deutsch Zabern) (die Stadt liegt 80 km nördlich von Colmar zwischen Vogesenwäldern und Weindörfern) gilt das Château des Rohan dank seiner 140 Meter langen Fassade aus rotem Sandstein als “Elsässisches Versailles”.

Mit dem Befehl vom 13.8.1940 wurde die Art.Abt.806 nach Mühlhausen zurückgeführt.

Rückführung 801 - 807

Rückführung 801 – 807

Die Artillerie Abteilung 806 wurde dort am 31.8.1940 aufgelöst.
Danach gehörte Rolf zur Stellungsbatterie 771/Küstenbatterie 771, ausgerüstet mit 4*15 cm Kanone 15/16 (t).
Diese Einheit wurde mit zusätzlichen Eingliederungen per Befehl vom 20.12.1940 zur 3.Batterie Heeres-Küsten-Artillerie Abteilung 788 in Le Havre.
Im Dezember 1942 kam die Batterie nach Mesnil Val, im Frühjahr 1943 an die Klippen von Mers-les-Bains bei Treport.
Als die Batterie im Dezember 1943 nach Südfrankreich verschickt wurde, kam mein Vater doch bald wieder nach Mers-les-Bains zur 3. Batterie der I./HKAR 1252 zurück. (Über seine “mystische” 3./788 gibt es eine Geschichte von Alain Chazette, dem 1.Atlantikwall-Kenner in Frankreich).
Am 9.7.1944 wurde er nach Fecamp zur 10./1252 versetzt, die etwa zu diesem Zeitraum zusätzlich mit Flak 8,35 (t) ausgerüstet wurde.
Alle Standorte liegen in der Region “Haute-Normandie des Somme” an der sogenannten “Alabasterküste”.
Das folgenden Fotos zeigen meinen Vater Rolf am 21.6.1944 (15 Tage nach D-Day) an seinem 25. Geburtstag und meine Eltern 1944 (am 12.6.1943 hatten sie geheiratet).

Nach dem deutschen Rückzug im September 1944 folgten Kämpfe in Holland (Schlacht von Arnheim, auch “Operation Market Garden” genannt).
Für ca. 3 Monate lag er mit dem 184.AR (84. ID) am Reichswald bei Kleve am Niederrhein.

Dort startete südlich von Nijmegen (Holland) am 8.2. 1945 die “Operation Veritable”, an der neben den Engländern auch kanadische Einheiten beteiligt waren
(1. Kanadische Armee unter Harry Crerar).

Operation Veritable wurde von General Crerar befehligt, er kommandierte 470 000 Mann mit 1000 Geschützen und 1000 Jagdflugzeugen bzw. Bombern, der Angriff am 8.2.1945 war der größte Artillerieangriff des 2. WK an der Westfront.
Mein Vater wurde am gleichen Tag am Galgensteeg in Kranenburg von den Kanadiern gefangen genommen. Er war in folgenden Kriegsgefangenenlagern in Belgien:

-Camp 2223 Brasschaat/Antwerpen
-Camp Waterschei
-Camp 2228 Overijse
-Camp 2221 Vilvorde
-dort am14.6.46 geflohen, nach 14 Tagen mit Hunden aus Versteck geholt
-28.6.46 wieder ins Lager gekommen
-25.7.46 Munster, Deutschland

Damit verbrachte er fast 8 Jahre seiner Jugend in RAD, Wehrmacht und Gefangenenlagern!

Die beiden folgenden Bilder zeigen General Crerar und bei einem Treffen mit dem englischen Feldmarschall Montgomery im Februar1945 bei Kleve.

Am 3./4.April 1945 wurde Nordhausen, Rolfs Heimatstadt, von der RAF unter Arthur Harris, genannt “Butcher”, 2 mal bombardiert, das Haus der Barges wurde zerstört, darin starben meine Großeltern Karl und Anna Barge , 2 Tanten und ein kleiner Cousin von mir. Nordhausen wurde zu 74% zerstört, 8800 Menschen kamen dabei um.

Das war 7 Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner!.Für Harris wurde in London ein Denkmal errichtet.

Alle 4 Brüder überlebten den 2.WK, da waren es noch 7 Barge-Geschwister.

Mein Vater kam Ende Juli 1946 nach Mitteldorf, dem Heimatort meiner Mutter zurück, am 22.4.1947 wurde ein Junge geboren, der Beginn einer neuen Zeit.

Es ist mir nicht leichtgefallen, über teilweise fürchterliche Dinge zu berichten.
Ich glaube aber auch, dass wir die Aufarbeitung dieser schlimmen Zeit unseren Vätern schuldig sind, ich fühle mich dadurch meinem Vater sehr verbunden und möchte , dass unsere Nachkommen wissen, wie es unserer Familie in diesen geschichtlichen Ereignissen erging.
Schön, dass sich Frankreich und Deutschland immer mehr annähern und mit der heutigen Jugend der Teufelskreis von Feindschaft durchbrochen ist.

One thought on “Bloody War or My Father’s Continued Journey (in German)

  1. I am glad to know that relations are beginning to clear up. The generation of today did not engage in the war of their fathers, and grandfathers. You have been making an excellent chronicle of your father’s moments – ALL history needs to be remembered!

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