Guest Contributor: Norbert Werner
Reifferscheid Family Tree – Chart IV – IV
Kommentar zum Post: One Drink Too Many
Eine wirklich sehr heitere Geschichte. Dazu möchte auch ich meinen Kommentar abgeben: Bekanntlich lebten wir in der DDR ja in einer “Mangelwirtschaft”, obwohl man das, streng genommen, auf den Alkohol nicht immer beziehen konnte.(Ist ein extra Thema!) Aber bezüglich Wein gab es oft nur übersüßen Weißwein aus Ungarn, der zu heftigem Kopfschmerz führte. Da wir in den Gärten unserer Großfamilie Obst im Überfluss hatten, begannen wir bald mit der eigenen Herstellung von Wein aus den verschiedensten Früchten: Apfel, Sauerkirsche, Hagebutten…
Die Äpfel wurden in unserem Waschhaus in Stücke geschnitten und dann mit einer handelsüblichen Küchenmaschine zu Brei verarbeitet. Zum Trennen von Saft und Fruchtfleisch haben wir die Wäscheschleuder benutzt (die damals noch nicht in der Waschmaschine integriert war). Dann kam alles in große 10- und 20-Liter-Ballons, mit Hefe und Zucker versetzt und mit einem Gärröhrchen verschlossen. So standen sie dann wochenlang in Küche, Schlafzimmer,… herum und mussten auch regelmäßig umgefüllt werden. Dazu namen wir einen Kunststoffschlauch (ähnlich der Benzinleitung beim “Trabant”!), saugten mit dem Mund an und ließen es dann im freien Fall laufen. Mein Sohn (damals im Kindergartenalter) machte das viel Spaß und er half seinem Onkel oft dabei. So wunderten wir uns zunächst, dass er auf der Heimfahrt mit dem “Trabant” fröhlich sang und erzählte, was sonst nicht seine Art war. Er hatte sehr lange an dem Schlauch gesogen und es war ein süßer Saft!!