Ernst Klopp (1900 – 1964) Part 16

Cousin Hartmut Kegler’s Vacation Report

This is the third part of the guest post written by my cousin Hartmut Kegler, who also wrote the children’s seminary on Albert Schweitzer I published a few months ago in the original German. I waited until now because it throws some additional light on my father Ernst Klopp and on the happy years in Gutfelde (Zlotniki).

The Hunting Firearm

Finally, still vivid in my memory is another experience that was connected to a visit by my uncle Gerhard Kegler. [In January 1945, he was sentenced to death for disobeying Himmel’s insane order to defend the fortress and town of Landsberg, where thousands of innocent townspeople would have lost their lives. His story can be found here.] He was a colonel on the eastern front at that time and was on vacation in Gutfelde. One day, he asked me if I could shoot with a gun. Since I carried on my shirt the shooting badge of the German Youth Organization, I proudly answered yes. My problem, however, was that as a cub I had only been using a light pellet gun. But my uncle entrusted me with a heavy hunting firearm. At my uncle’s visit I was eleven or twelve years old but went full of pride out into the field. Then I spied a riot of crows which were sitting on a high poplar tree. I loaded the gun, raised it, aimed and pulled the trigger. The recoil of the firearm and the loud bang almost knocked me over. The crows flew away. I had not hit any. Since then I have never touched a gun, and never needed to nor was I forced to use one.

Generalleutnant Gerhard Kegler – Gutfelde 1944

The relationship of Uncle Ernst and Aunt Erika with the Polish personnel was, as I recall it, fair and respectful. I believe that they owe their successful escape from the Red Army to the proper treatment of the Polish personnel. The farm workers prevented through their cooperative actions that Uncle Ernst was captured by the Soviet soldiers. Through a series of adventurous moves he managed to safely make it to West Germany. [The actual tragic events that my cousin Hartmut Kegler did not know will be published on a later post.]

1943 Family Photo – My mother on the right with me on her arm

While at the fronts and the bombarded German cities, in concentration and POW camps innumerable people found a horrible death, we children enjoyed happy days during our vacation in Gutfelde. Much later I began to think about the darker sides of life. At any rate, I am thankful to Aunt Erika and Uncle Ernst for their hospitality and for giving us the freedom to romp around at our hearts’ content.

End of Hartmut Kegler’s childhood memories

Gerhard Kegler – Military and Civilian Hero (Guest Post in German)

Gerhard Kegler – ein militärischer und ziviler Held

Biographische Skizze
Beitrag von Dietrich Kegler

 

Die militärische Laufbahn meines Vaters ist hinreichend bekannt und verschiedentlich nachzulesen, nicht zuletzt im Internet, wo die Generale der Wehrmacht ausführlich vorgestellt werden. Bekannt wurde Generalmajor Kegler in Deutschland vor allem durch die Ereignisse am Ende des Krieges, als er in hoffnungsloser Situation die Stadt Landsberg (ehemals in der Neumark gelegen, heute polnisch) auf Befehl Himmlers verteidigen sollte, der sich die Befehlskompetenz der 9. Armee anmaßte, die eigentlich dem Kommandeur der Armee, General Busse, zustand. Wie man weiß, weigerte sich mein Vater, diesen unsinnigen Befehl auszuführen, wurde sofort zum Kriegsgericht nach Torgau bestellt und dort in einem Schnellverfahren zum Tod durch Erschießen verurteilt.

Generalleutnant Gerhard Kegler - Gutfelde 1944

Oberst Gerhard Kegler – Gutfelde 1944

Nur dem Untersuchungsrichter Freiherr von Dörnberg ist es zu verdanken, dass mein Vater überlebte. Er wurde zum Schützen degradiert und als einfacher Soldat wieder an die Ostfront geschickt, die sich bereits an der Oder befand. Dort, unweit von Frankfurt/Oder, wurde er verwundet und in einem langen und sehr beschwerlichen, immer wieder aus der Luft beschossenen Bahntransport nach Eutin in Schleswig-Holstein gebracht. Da hatte sich die ursprünglich kleine Wunde (ein Granatsplitter in der linken Schulter) derartig verschlechtert, dass der linke Arm abgenommen werden musste. Mein Vater blieb noch eine kurze Zeit der Rekonvaleszenz in Eutin und wurde dann aus englischer Gefangenschaft noch 1945 nach Gießen entlassen, wo unsere Familie im Jahre 1947 wieder zusammenfand.

Gerhard Kegler between his Daughter Helga and Brother Günther 1964

Gerhard Kegler zwischen Tochter Helga und Bruder Günther Kegler; rechts folgen die beiden Schwestern von Gerhard, Erika Klopp und Maria Kegler, und Günter Keglers Frau Luci (1964)

Da die Bundesrepublik sich noch lange auf das von Himmler befohlene Urteil des Kriegsgerichts (Degradierung vom Generalmajor zum Schützen) berief und meinem Vater die ihm zustehende Pension verweigerte, bedurfte es erst einer großen Pressekampagne, um die Behörde zu bewegen, das Urteil aufzuheben, was schließlich durch den Bundespräsidenten geschah. Dann konnte mein Vater seine Pension erhalten.

Die große Pressekampagne zeitigte noch eine andere positive Folge. Freunde und Bekannte, die in den Wirren des Kriegsendes, durch Flucht, Ausbombung usw. überallhin verschlagen worden waren, wurden aufmerksam und nahmen Kontakt zu unseren Eltern auf. Ich erinnere mich an viele Besuche ehemaliger Freunde, Kameraden oder Untergebener meines Vaters. Und immer hörten wir großes Lob und große Anerkennung, wenn diese Menschen von den Ereignissen erzählten, die sie zusammen mit meinem Vater erlebt hatten.

Die tapfere und verantwortungsvolle Handlungsweise meines Vaters bei Landsberg ist nicht das einzige Ereignis dieser Art. Immer wieder wagte er, Vorgesetzte zu kritisieren, wenn sie unsinnige Befehle gaben. Dafür wurde er mitunter durch Versetzungen bestraft.

Umsichtiges Handeln in schwierigen Situationen berichtet auch schon die Regimentsgeschichte des Westpreußischen Infanterieregiments 149, dem mein Vater im Ersten Weltkrieg angehörte. Eine dieser Aktionen war die nächtliche Aushebung eines französischen Doppelpostens bei Reims in der Champagne, die dem Regiment wertvolle Informationen lieferte und, wie ausdrücklich betont wird, größere Verluste ersparte. Mein Vater hat uns auf einer Frankreichreise in den sechziger Jahren die Stelle gezeigt, wo er mit ein paar freiwilligen Leuten die Franzosen nachts überraschte, gefangen nahm und hinter die deutschen Linien brachte, wo man sie verhören konnte.

Soweit der militärische Teil im Leben meines Vaters. Aber das Leben ging ja nach dem überstandenen Krieg in Gießen weiter und gewährte meinen Eltern nach der ersten harten und entbehrungsreichen Zeit auch noch schöne Jahre.

Unsere Mutter hatte ebenfalls seit Kriegsbeginn Schweres durchgemacht. Aus München, wo das Leben durch die Luftangriffe immer unsicherer wurde, zog sie mit uns Kindern in den Warthegau. Von dort musste sie sich mit Jutta und mir wie Millionen anderer Menschen auf die wochenlange winterliche Flucht begeben. Wir fuhren zunächst in einem Planwagen mit polnischem Kutscher durch das winterliche Westpreußen, bis der Pole irgendwo in Pommern umkehrte. Ein Offizier nahm uns mit seinem Fahrzeugkonvoi bis nach Berlin mit, von dort ging es in überfüllten Zügen nach Dresden zu meiner Großmutter. Helga und Nati waren vorher schon nach Augustusburg (bei Chemnitz) gebracht worden. Bevor wir aber dort sein konnten, erlebten wir die drei verheerenden Bombenangriffe, an die ich mich lebhaft erinnere.

Im Sommer 1947 verließen wir die sowjetische Besatzungszone und gingen bei Philippstal an der Werra schwarz über die grüne Grenze, wobei uns die ortskundige Tante Lucie half. Unsere Familie fand nun in Gießen wieder zusammen. Wir wohnten zunächst in zwei Zimmern der Bergschenke, einem Hotel und Restaurant, das ursprünglich zum Kruppschen Bergbaubetrieb gehörte. Vater hatte in der Bergschenke eine vorläufige Bleibe gefunden und die Aufgabe eines Hausmeisters und Betreuers der dort wohnenden Studenten übernommen. Diese Studenten waren zumeist bereits Kriegsteilnehmer gewesen und studierten an der Universität Gießen Tiermedizin. Als Familie Stolcke, Onkel Werner, Tante Anni und ihre drei Kinder, nach Argentinien auswanderte, konnten wir aus der Bergschenke in die relativ komfortable „Baracke“ auf dem Bergschenkengelände umziehen, die sie bewohnt hatten.

Die Lebenssituation war in dieser Zeit zwischen Kriegsende und Währungsreform (1948) bekanntlich äußerst prekär. Als Vater uns in jenem Sommer 1947 in Gießen erwartete, sammelte er in einer ehemaligen Munitionskiste eine Menge von Lebensmitteln, die er sich vom Mund abgespart hatte, um seiner Familie einen guten Empfang zu bereiten. Das ist eine Tatsache, die ich selbst nicht bezeugen kann, Helga mir aber erzählte.

Besser wurde die Situation erst, als Vater die Stelle eines Stadtjugendpflegers der Stadt Gießen übernehmen konnte. In dieser Zeit, Anfang der fünfziger Jahre, erfolgte auch seine Rehabilitierung, wodurch sich unsere Lebenssituation entscheidend verbesserte.

164_69

Gerhard Kegler zwischen Bruder Günther und Sohn Dietrich (1969)

Das Leben mit der Einarmigkeit verlangt sehr viel Geduld und Geschicklichkeit. Durch Geduld zeichnete sich unser Vater gewiss nicht aus, aber er war sehr geschickt bei allen Verrichtungen, wozu ein Mensch normalerweise beide Arme braucht. Und der Stolz über die relative Unabhängigkeit und Selbständigkeit, die Vater sich trotz der Einarmigkeit erworben hatte, kam zum Beispiel in einem Reim zum Ausdruck, den Helga und Nati zum 50. Geburtstag unseres Vaters in einem Gratulationsgedicht formulierten. Sie legten ihrem Vater folgende Worte in den Mund, die er sicherlich in „Prosa“ geäußert hatte: „Was ich mit einer Hand kann richten, macht Ihr mit zweien stets zunichten.“ Vater brauchte nur zu wenigen Handlungen im Alltag Hilfe, so etwa zum Schnüren der Schuhe. Aber Rasieren, Schlips binden, Schreibarbeiten usw. erledigte er ohne Hilfe, auch Autofahren in Fahrzeugen, die dafür nicht besonders präpariert waren. In den Wagen mit Schaltgetriebe, die er zuerst fuhr, musste er zum Schalten das Steuer loslassen. Er fuhr sicher, aber ich erinnere mich, dass mir als Mitfahrer immer etwas mulmig wurde, wenn er schaltete.

In der einsam am Waldrand gelegenen Baracke hatte der General natürlich auch an mögliche Einbrecher gedacht. Die Fenster waren sehr niedrig und stellten kein Hindernis für kriminelle Besucher dar. Vater hatte einen kurzen dicken Knüppel an seinem Bett und sagte mir, als wir uns einmal über die “militärische Lage“ der Baracke unterhielten, dass er hart zuschlagen würde, wenn ein Bursche es wagen sollte, einzusteigen.

Und als Held zeigte sich unser Vater später wieder einmal, als die Eltern in Leihgestern (Am Hasenpfad) wohnten. In einer Sommernacht schlief er allein in seinem Zimmer im ersten Stock. Die Balkontür stand offen, es war eine warme Nacht. Vater wird durch ein Geräusch geweckt und sieht von seinem Lager aus, wie sich ein Einbrecher, der über den Balkon in das Zimmer gekommen war, am Kleiderständer an der Jackentasche des schlafenden Generals zu schaffen macht und sie untersucht. Vater erkennt sie Situation sofort und brüllt ihn noch im Bett liegend an, worauf der Dieb sofort das Weite sucht. Die Reaktion unseres Vaters ist erstaunlich und bewundernswert, denn aus dem Schlaf direkt zum Angriff überzugehen, erfordert Mut, und in schlaftrunkenem Zustand ist man normalerweise moralisch nicht gerade stark.

Die Krankheit, die ihn dann im Jahre 1986 auf das Krankenbett warf, hat er tapfer ertragen. In dieser Zeit war auch unsere Mutter kränklich und pflegebedürftig. Unsere Eltern waren nun auf Hilfe angewiesen, die ihnen vor allem Helga treu und fürsorglich zukommen ließ. Mittlerweile lebten sie in einem kleinen Haus am Alten Friedhof in Gießen.

Der ältere Bruder meines Vaters, Onkel Günter, mein Patenonkel, war schon im Januar desselben Jahres verstorben, und Vater hat ihn noch bis zum Juli 1986 überlebt. Vaters langjähriger Freund, Horst Schubring, ebenfalls Hinterpommer, den er in den ersten schweren Gießener Jahren zufällig kennengelernt hatte – damals Gemeindepfarrer in Wieseck, dann Propst von Oberhessen – begleitete unseren Vater auf dem letzten Gang. Sein Grab, das einige Jahre später auch unsere Mutter und in jüngster Zeit unsere Schwester Renate aufnahm, liegt auf dem Neuen Friedhof in Gießen.

Ein tapferer Mann, dessen Leben im Pfarrhaus von Hinterpommern begonnen hatte, der in den Kadettencorps von Plön und Berlin seine Erziehung zum Offizier erhalten und zwei Kriege und große Belastungen durchlitten hatte und der nach allen Katastrophen noch viele friedliche und gute Jahre erleben durfte, war an sein Ende gekommen.

 

Dormagen (Gohr) im September 2016

  Dietrich Kegler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gerhard Kegler, the general, who dared to disobey Himmler Part X

My Uncle’s Final Report

A Historical Document

Kegler Family Tree

Chart IIa – II

Gerhard Kegler Gutfelde 1942

Major-General Gerhard Kegler Gutfelde (Zlotniki) near Dietfurt (Znin)

Dear friends and followers of my blog, this post is a rather lengthy one and in German. I decided to publish General Kegler’s report in one single post,  which -I felt- should not be presented in fragmented form spread over several posts. I did not make an attempt to translate it into English, because I realized the immense difficulty with so many name places. For those having problems with German there is always Google Translate, which does a fairly decent job translating text from one language to another. I extracted the main part from my uncle’s writing, which his daughter Helga Kegler had found among his personal belongings after his death in 1986. I publish it as a tribute to my hero ‘Onkel Gerhard’.

Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges mit Btl nach Luneville, dann nach Nancy verlegt. Am 27.11.1940 zum Kdr des IR 27 ernannt. Das Regiment gehörte zur 12. ID, deren Kdr General von Seydlitz war. Ende Mai 1941 wurde die Division nach Ostpreußen verlegt und im Juni an die russische Grenze unweit von Eydkuhnen. Am 22.06.1941 Angriff auf die UdSSR. Nach anfänglichem Widerstand des Feindes, zügiger Vormarsch nördlich Marijampole, in nordöstlicher Richtung über die Memel, südlich Kowno über die Düna südlich Dünaburg – nördlich Velikie-Luki auf Seberg zu; hier Durchbruch durch die Stalin-Linie und weiter zum Seliger See auf den Waldei-Höhen – Ende September 1941. Bis hier hatten wir 1.000 km auf sandigen Wegen durch ausgedehnte Wälder zurückgelegt. Regen setzte ein, die Wege waren tief verschlammt; Stellungen in der Verteidigungslinie ausgebaut; im Oktober kam Frost; feindliche Artillerie-Überfälle und nächtliche Bombardierungen häuften sich; mein Gefechtsstand wurde zerstört; die Temperaturen fielen bis -35 Grad C. Zum Jahresende 1941 überrannte der Russe Stellungen der Nachbar-Division. Es entstand der bekannte Kessel von Demjansk. Am 01.02.1942 Beförderung zum Oberst und Versetzung aus der Division. Mit einer Ju (52?) flog ich aus dem Kessel mit Auftrag, in Frankreich – in Le Mans – ein neues Regiment aufzustellen. Die neue ID 377 mit den Regimentern 767, 768 und 769 wurde aufgestellt. Im Mai 1942 nach Schigri (Scigry) ostw. Kursk transportiert; Angriff Richtung Woronesch (Voronez) am Don. Nach heftigen Kämpfen erreichte mein Regiment bei Kastornoje (Kastornoe) den Don. 100 km waren wir vorgedrungen. Im Dezember 1942 fuhr ich in Urlaub bis Anfang Januar 1943. Bei Rückkehr erfuhr ich, daß mein Regiment zerschlagen und aufgelöst wurde. Reste der 377. ID waren im IR 769 zusammengestellt, welches ich übernahm. Im August 1943 wurde ich zur 75. ID – C- als Kdr des IR 222 versetzt; Rückzugskämpfe von Sumy über Kiew bis ostwärts Lemberg; für einige Wochen die 75. ID vertretungsweise geführt. Lehrgang für höhere Truppenführung in Hirschberg/Schlesien, aber schon nach wenigen Tagen Abberufung zu einer Armee nach Estland (Riga) mit zwei weiteren Obersten; vergebliches Warten auf Einsatz als DivKdr.

Mit Beförderung zum Generalmajor am 01.10.1944 übernahm ich die 48. ID, die bei Metz kämpfte. Der Amerikaner kämpfte methodisch nach Zeit und Ziel. Nachts war Ruhe und morgens begann der Kampf regelmäßig zur gleichen Zeit. Anders war es an der Ostfront beim Russen, Tag und Nacht mußte man mit Angriffen rechnen – immer gab es Überraschungen.

Ohne starken Einsatz von Panzern und Artillerie griff der Amerikaner nicht an. Im Laufe des Oktober/November 1944 verlegte unsere Armee die Abwehr bis an die Saar bei Merzig zurück. Meine Div. wurde im Elsaß bei Hagenau eingesetzt; auch hier wurde die Front der Armee bis in die alte Bunkerlinie bei Weißenburg zurückgenommen. Die Gefechtsstärken der Truppe reichten nicht aus, um eine geschlossene Abwehrfront zu besetzen. Ein Bunker wurde zerschossen und ging verloren. Der Kommandeur des Korps verlangte die Rückeroberung. Reserven dafür waren nicht vorhanden. Ich geriet in Meinungsstreit mit dem Korps-Kdr und schlug vor, er möge alle NS-Führungsoffiziere seines Korps zur Verfügung stellen, die sicherlich den Bunker zurücknehmen würden. Hierauf kam wenige Tage später der Befehl an mich, an die Ostfront zu fahren und mich in Posen beim Generalkommando zu melden. Dort erhielt ich Befehl, mich zu weiterer Verfügung als DivKdr in Deutsch Krone (30 km nordwestlich Schneidemühl) beim Stab der Heeresgruppe Weichsel (Himmler) zu melden. Ich fuhr über Meseritz – Schwerin – Landsberg nach dort. Der Russe war bereits über Thorn in Richtung Schneidemühl und Kreuz vorgedrungen. Ich begegnete langen Flüchtlingskolonnen.

Am 30.01.1945, in Deutsch Krone, erhielt ich von Himmler Befehl, die „Division Woldenberg“ zu übernehmen. Einweisung in die Lage und Auftrag sollte ich mir vom SS-Corps in Arnswalde geben lassen. Dort wurde mir mitgeteilt, daß das Corps eine Orientierung über die Lage und den Auftrag nicht geben könne. Die „Division Woldenberg“ befinde sich vermutlich in der Gegend zwischen Woldenberg und Friedeberg.

Ich fuhr in Richtung Woldenberg entgegen den Strom zahlreich zurückeilender versprengter Soldaten und fand schließlich den Divisionsgefechtsstand in einer Baracke ostwärts Friedeberg. Hier erfuhr ich, daß diese Division Anfang 1945 unvollständig und in größter Eile zusammengestellt und sogleich in den Kampf geworfen worden war. Die Division hatte im Raume Kreuz – Filehne unglückliche und verlustreiche Kämpfe gehabt. Einige Bataillone waren von den Russen abgeschnitten und in Gefangenschaft geraten. Nachbartruppen oder übergeordnete Kommandostellen, mit denen man hätte Verbindung aufnehmen können, waren nicht vorhanden.

Die Befehlsübernahme erfolgte gegen Mittag des gleichen Tages, als sich diese bedauernswerte Division in nahezu aufgelöstem Zustand über Friedeberg auf Landsberg im Rückzug befand.

Am Morgen des 31.01.1945 veranlaßte ich in Landsberg das Sammeln, Ordnen und Einteilen sowie den Einsatz der noch vorhandenen Verbände rings um die Stadt. Hierbei stellte ich fest, daß die „Division Woldenberg“ keine Nachrichtenabteilung, keine Nachschubkolonne, keinen Divisionsarzt, keine Vorräte an Munition und Verpflegung, nur zwei pferdebespannte Batterien, kein Sturmgeschütz, geschweige denn Panzer zur Verfügung hatte. Ein SS-Offizier mit 4 Panzern war dieser Division unterstellt, verließ entgegen meinem Befehl mit seinen Panzern den Gefechtsstand. Ich hatte keine Machtmittel, dies zu verhindern. Einen Generalstabsoffizier hatte ich ebenfalls nicht. In Erwartung der nachdrängenden Russen mußten die Stellungen in Eile erkundet und besetzt werden.

Eingraben war wegen des hartgefrorenen Bodens nicht möglich. Die Warthebrücke ließ ich sprengen. Inzwischen war fernmündlich über Postleitung von der 9. Armee der Befehl gekommen, daß Landsberg eine Festung und ich der Kommandant sei, und daß ich diese Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen habe. Mit Nachdruck wurde darauf hingewiesen, daß dies ein Befehl von Himmler sei.

Die Bevölkerung der Stadt – 45.000 Einwohner – befand sich in ihren Wohnungen. Am Bahnhof herrschte ein unentwirrbarer, panikartiger Strom von Flüchtlingen, der auf den letzten Zug wartete. Vorbereitungen zur Räumung der Zivilbevölkerung waren nicht getroffen worden.

Über das noch intakte Postnetz hatte ich bereits von Friedeberg aus und dann von Landsberg mit den nördlich gelegenen Städten Berlinchen und Soldin Verbindung gehabt. Ich erfuhr von dort, daß russische Panzer bereits in diesen Ortschaften waren bzw. sie durchfahren hatten.

An diesem Tage meldete auch der deutsche Wehrmachtsbericht, daß „russische Panzerkräfte beiderseits Landsberg die Warthe-Netze-Linie überschritten hatten“.

Angesichts dieser Lage entschloß ich mich – sowohl aus militärischen und taktischen als auch aus menschlichen Erwägungen, diese Stadt nicht zu verteidigen, sondern die unterstellten Truppen abschnittsweise auf Küstrin zurückzuführen, um sie dort in die im Aufbau befindliche Oderfront einzugliedern. Zu meinem Entschluß hatte ich mich durchgerungen, weil ich mich als Kommandeur von Infanterieregimentern mit nachweisbar mehr als dreijähriger Erfahrung und Bewährung im Kampfeinsatz an der russischen Front hierzu und an dieser Stelle allein vor meinem Gewissen als Mensch und Offizier verantwortlich fühlte.

In klarer Erkenntnis der hoffnungslosen militärischen Lage entschied ich mich also, den mir von der 9. Armee gegebenen Befehl nicht zu befolgen, sondern die mir unterstellten kampfunfähigen Truppen nicht nutzlos zu opfern und der Bevölkerung das schlimmste Los zu ersparen. Ich gab die entsprechenden Befehle. Die Räumung der Stadt durch die Truppe erfolgte in der Nacht vom 31.01. zum 01.02.1945. Durch einen russischen Vorstoß bei einem der Bataillone war die Räumung vorzeitig in Gang gebracht worden und artete teilweise in Flucht aus. In dem Augenblick, als ich dies erkannte, alarmierte ich meinen Stab, begab mich auf die mit Truppen gefüllte Straße und brachte im Laufe der Nacht unter Aufwendung aller Energie die Division etwa 3 km westlich Landsberg wieder zum Einsatz. Daß bei diesem nächtlichen panikartigen Vorgang Teile bis Küstrin geflüchtet sein können, ist für mich keine Überraschung. Wesentlich und entsprechend aber ist, daß ich, mein Stab und die Masse der Division 3 km westlich von Landsberg beiderseits der Straße Landsberg – Küstrin am frühen Morgen des 01.02.1945 wieder abwehrbereit im Einsatz standen.

Als ich diese Lage über Postnetz dem Oberbefehlshaber der 9. Armee (General Busse) berichtete, befahl er den sofortigen Angriff auf Landsberg zur Wiedereroberung der Stadt. Vergeblich bemühte ich mich, Busse die Unmöglichkeit der Ausführung seines Befehls vor Augen zu führen. Busse bezog sich aber ausdrücklich darauf, daß dies ein Befehl von Himmler sei und teilte mir mit, daß, wenn ich diesen nicht ausführen würde, er mich vor ein Kriegsgericht stellen würde. Trotz dieser Drohung blieb ich bei meinem gefaßten Entschluß.

In dieser ersten Stellung zwischen Landsberg und Küstrin hatte ich nur schwache Feindberührung. Am 02.02.1945 führte ich die Division bis zu einer kleinen Stadt (ich glaube, es war Vietz) zurück. Diese Stadt war menschenleer. Ich ordnete die Besetzung des Nord-, Ost- und Südrands der Stadt an. Schwache Angriffe russischer Infanterie wurden abgewiesen.

Eine letzte Zwischenstellung bezog ich am 03.02.1945 etwa 10 – 15 km ostwärts von Küstrin. Hier hatte ich keine Feindberührung mehr.

Die russischen Panzercorps strömten durch den beinahe unverteidigten ostpommerschen Raum in Richtung auf die Ostseeküste und auf die Stadt Stettin zu.

In der Nacht zum 04.02.1945 führte ich die Division nach Küstrin zurück. Mit der letzten Einheit überschritt ich kurz vor Morgengrauen den Panzergraben, der sich am Ostrand von Küstrin-Neustadt befand. In dieser Stadt herrschte vollkommene Ruhe; ich hörte keinen Schuß.

Bald darauf überbrachte mir der Armeerichter der 9. Armee den Befehl Busses, daß ich mich umgehend nach Torgau zu begeben und mich dort beim Kriegsgericht zu melden habe. Gelegenheit zur Berichterstattung an den Oberbefehlshaber der 9. Armee oder an einen Offizier seines Stabes ist mir nicht gegeben worden. Am gleichen Tage meldete ich mich in Torgau beim Kriegsgericht. Busse war hiermit nicht seinem besseren Wissen um die Situation der Truppe, sondern gewissenlos dem Verlangen Himmlers gefolgt.

In Torgau vernahm mich zunächst der Untersuchungsrichter Dr. jur. Freiherr von Dörnberg. Einige Tage später fand die Verhandlung statt. Fünf Minuten vor Beginn durfte ich in Eile den Rechtsanwalt sprechen. Die Verhandlung führte der Senatspräsident Schmauser, ein besonders ergebener Freund Himmlers. Ihm zu beiden Seiten eine Herde uniformierter Gestalten, auf die ein in fünf Kriegsjahren erfahrener Frontoffizier nur mit Ekel und Verachtung herabsehen konnte. Auf sachliche Argumente wurde nicht reagiert. Innerhalb einer Stunde war der Befehl Himmlers, mich zum Tode zu verurteilen, befolgt. Der Untersuchungs-Richter war auf Veranlassung des Gerichts in Küstrin und hatte dort meine Offiziere einzeln vernommen. Deren Aussagen stimmten mit meinen Aussagen genau überein. Diese Tatsache wurde vom Senat überhaupt nicht beachtet. Der Rechtsanwalt hatte Freispruch beantragt; aber er war nur der Form nach zugelassen.

Nachdem ich mehrere Tage in einer Gefängniszelle auf meine Hinrichtung gewartet hatte, betrat Dr. jur. Freiherr von Dörnberg meine Zelle und teilte mir mit, daß General von Scheele, der Präsident des Kriegsgerichts, persönlich bei Himmler war, um ihn über den wahren Sachverhalt zu unterrichten. Himmler habe darauf die Vollstreckung ausgesetzt und befohlen, daß ich als einfacher Soldat wieder an der Ostfront eingesetzt werde.

Ich kam zu einer Division, die westlich Küstrin eingesetzt war. Der Russe hatte hier einen Brückenkopf gebildet. Der Kommandeur dieser Division empfing mich persönlich und zeigte wohlwollendes Verständnis für meine Lage. Er war der einzige, dem mein Schicksal bekannt war,war aber an den Befehl gebunden, mich als einfachen Soldaten bei einer Kompanie in vorderster Front einzusetzen. Tag und Nacht stand ich Posten im notdürftig ausgehobenen Erdloch und verrichtete alle Pflichten, die mir in dieser Lage zufielen, so auch nächtliches Materialschleppen zum Bau der Stellung. Meine Kameraden wunderten sich nur, daß ich als „alter Mann“ die Waffen beherrschte und als Frontsoldat erfahren war. Am 12.04.1945 wurde ich verwundet. Ein Granatsplitter durchschlug den linken Oberarm unmittelbar unterhalb des Schultergelenks. Bis zum Beginn der Dunkelheit blieb ich mit einem Notverband in der Stellung. Bei Tage war wegen des ebenen deckungslosen Geländes ein Abtransport unmöglich. Die Stellung war bei dem Dorf Sachsendorf. Auf einem Ackerwagen über Kopfsteinpflaster wurde ich zurückgefahren und zunächst in einem Keller, etwa 1 km hinter der Front, abgelegt. Von dort ging die Fahrt am nächsten Tag mit einem Sankra zum Hauptverbandsplatz, wo die Wunde gereinigt und neu verbunden wurde. Gleich danach brachte man mich ins Lazarett nach Fürstenwalde. Hier lag ich nur eine Nacht, weil das Lazarett wegen der näher kommenden Front im Aufbruch war. Mit anderen Verwundeten wurde ich im Güterwagen eines Zuges verladen und nördlich um Berlin herum in eine Kaserne in Neuruppin gebracht. Während der Fahrt wurde der Zug von russischen Fliegern bombardiert, er hielt plötzlich, und alles stürzte panikartig aus den Wagen. Mit meinem Gipsverband war es mir nicht möglich aus dem hohen Waggon herunterzuspringen; so blieb ich liegen. Eine Stunde später geriet der fahrende Zug in Brand. Wieder Panik, doch gelang es bald, das Feuer zu löschen. Die Keller der Kaserne in Neuruppin waren von Verwundeten überfüllt. Auch hier war alles im Aufbruch. Verwundete mit gesunden Beinen wurden zu Fuß in die nordwestliche Richtung entlassen. Ich wanderte bis zum Abend und fand Aufnahme in einem kleinen Haus. Am nächsten Morgen setzte ich meinen Marsch nach Norden fort, endlich kam ein VW, der mich auf meine Bitte mitnahm. In Malchin in Mecklenburg ging ich in eine Schule, die als Lazarett notdürftig hergerichtet war. Aber der Arzt konnte mich da nicht behandeln und schlug mir vor, weiter nach Westen zu fahren. Es glückte wieder, von einem PKW mitgenommen zu werden. Über Güstrow – Wismar – Lübeck erreichte ich Eutin, wo ich im dortigen Lazarett aufgenommen wurde. Der Gipsverband wurde erneuert; die Wunde eiterte, der Oberarmknochen war dicht unter dem Gelenk durchschlagen worden. Der Eiter durchfraß Adern, deren Blutung durch Operation gestoppt wurde. Fieber und Schwäche nahmen zu, der Arm wurde schließlich exartikuliert. Am Tag danach hatte ich Fieber über 40 Grad, das in den folgenden Tagen etwas herunterging. Nach etwa 20 Tagen der erste Versuch, aufzustehen; ich mußte gestützt und geführt werden. Dann kam das Gefühl der Gesundheit und Kraft bald wieder. An den Verlust des linken Armes gewöhnte ich mich schnell. Hilfreiche Menschen nahmen sich meiner an. Die Familie Peters lud mich immer wieder ein und sorgte für äußere und innere Erholung. Ebenso die Familie Blunk in Gotendorf, zu der Herr Peters mich geführt hatte. Im Herbst 1945 war die Verbindung mit meiner Frau Margot wieder hergestellt.

Next week I will continue with the Klopp branch of the family tree and cover the life of Uncle Ferdinand, the 4th child out of 16 of Peter and Emma Klopp.

Gerhard Kegler, the general, who dared to disobey Himmler – Part IX

His Side of the Story 2

 

American and Soviet Forces Meet at Torgau April 1945 - Photo Credit: dw.com

American and Soviet Forces Meet at Torgau April 1945 – Photo Credit: dw.com

After much conscientious deliberation I decided to disobey the order, which I considered senseless and whose execution could not have brought any positive results, but would have cost great unnecessary human sacrifices. In spite of being threatened with court martial proceedings, I remained loyal to my conscience and relying on my three years of front experience in Russia I led the ‘division’ within four days in an orderly fashion to Küstrin with the purpose of integrating the troupes into the Oder front.

From the New York Times Edition of February 4, 1945

From the New York Times Edition of February 4, 1945

General Busse, former commanding officer of the 9th Army, describes in an article to the magazine ‘Wehrwissenschaftliche Rundschau’ the situation with the words, “He fled in a train to Küstrin”. Nothing could be further from the truth. The description and his conclusions do not agree with the facts.

Castle Hartenfels at Torgau - PhtoCredit: wikipedia.org

Recent Photo of Castle Hartenfels at Torgau – Photo Credit: wikipedia.org

In the early morning hours of February 2, 1945 I arrived with the last unit at Küstrin-Neustadt. There I received the order to report to the war tribunal at Torgau. Dr. Jur. Freiherr von Dörnberg was commissioned to act as investigating judge. He could not prevent that I be sentenced to death, as it was then customary, and be sent on ‘probation’ to the Eastern Front, where as a regular soldier I was seriously wounded on the first front line.

Thus, from the first to the last day not only as soldier did I prove my mettle, but also saved the lives of many comrades and civilians through my opposition against a senseless retaining order (Durchhaltebefehl in German – defense order to fight to the last man).

Signed: Gerhard Kegler, Majorgeneral in retirement

Dr. Dietrich Kegler, the late Majorgeneral’s son, is presently writing an epilogue, which I will publish in a future post, as soon as it becomes available.

Gerhard Kegler, the general, who dared to disobey Himmler – Part VIII

His Side of the Story

While Gerhard Kegler was fighting for his pension with the bureaucratic system of West Germany, he also had to defend his honor as former general of the ill-fated ‘Woldenberg Division’. As this post and next week’s post are going to be the last ones on my uncle’s military life, I consider it important to publish his own personal response to the slanderous attacks by his former commanding officer (General Busse) of the 9th Army and let Major-general Kegler have the last word on this matter.

Landsberg_gross

On January 30, 1945 I received from Himmler the order to take command of the ‘Woldenberg Division’. I did not receive any orientation about the military situation nor any specific instructions. I had to locate the ‘division’ myself. I found the command center east of Friedeberg. There was no connection with any high-level command posts. Adjoining troops did not exist. Shortly before noon I took charge of the command at a time, when the hastily assembled ‘division’ had already begun its retreat in a nearly disintegrated condition.

In the morning of January 31, I was busy with the arrangements of the left-over army units in Landsberg. Then I noticed that the ‘division’ had no antitank weapons, no reserves of ammunition and food provisions, and no communication units. There was no physician for the ‘division’. The artillery consisted of two horse-drawn batteries.The ‘division’ was not a “very strong fighting unit”. The troops were definitely not battle-ready.

The Warthe Bridge at Landsberg

The Warthe Bridge at Landsberg

For the town of 45000 inhabitants no preparations had been made for its evacuation. The high command of the 9th army passed on to me through the army’s mail service Himmler’s order that I had to defend the town of Landsberg as a fortress. On that day Russian tanks had already entered the area north of the Warthe-Netze region. I ordered the Warthe bridge to be blown up.

To be concluded next week …

Gerhard Kegler, the general, who dared to disobey Himmler – Part VII

Kegler’s Death Sentence and His Life put on ‘Probation’

If you have not read the previous posts on Major-General Kegler, you can look them up by clicking on I, II, III, IV, V and VI.

Parts V and VI are a digression from the report extracted from the book: The Siege of Küstrin – Gateway to Berlin 1945. But they provided some valuable insight into Kegler’s personal life before he was called away from Gutfelde to become commander of the newly established Woldenberg Division and also commandant of Landsberg/Warthe, which was declared a fortress by Himmler.

 “At dawn on February 4, the remains of the ‘Woldenberg’ Division began crossing the anti-tank ditch that blocked the Landsberger Chaussee at the eastern end of Küstrin. They had already come to within 10 kilometres of the town the previous day but had waited for darkness to get through the area occupied by Soviet forces.

General Busse had sent a young liaison officer to meet them, but without any instructions for Major-General Kegler. When the latter arrived in Küstrin he was promptly given orders to report to the standing court-martial in Torgau, thus becoming one of the last to leave Küstrin by the normal road. As the witnesses to the events leading up to Kegler’s court martial were now trapped in Küstrin, evidence had to be obtained from them by telephone.” Thus, one reads in the book ‘The Siege of Küstrin: Gateway to Berlin 1945’.

Court martial proceedings against Major-General Gerhard promptly began on February 11, 1945  and ended on the following day with the pronouncement of his death sentence for not having defended the city of Landsberg against the enemy.

The Death Sentence of Major-General Gerhard Kegler

The Death Sentence of Major-General Gerhard Kegler

The bottom line of this document written ‘In the Name of the German People’ reads: The accused Major-General Kegler due to his breach of duty on the battle field is condemned to death, to loss of his eligibility for military service and to perpetual loss of his civil rights.

The Two Kegler Brothers, Günther on the left and Gerhard without his right Arm

Von Scheele, the president of Nazi-Germany’s Court Martial Justice System, brought about a suspension of the death sentence and postponed its execution to the end of the war.Demoted to the rank of a private, he was to die a heroic death or to prove himself worthy to be pardoned. As a soldier in the battle field he was severely injured losing his right arm and in the closing weeks of the war became a prisoner of war of the British, who promptly promoted him back to the rank of a ‘Nazi-General’.

The Kegler Family with Gerhard and his daughter Helga on the left

The Kegler Family with Gerhard and daughter Helga on the left (1964)

When in 1952 he applied for a pension as a former general of the armed forces, the official in charge declared, “You have been condemned to death by Himmler!” and turned down my uncle’s application. What followed is hard to believe. Gerhard Kegler had to apply to have his death sentence annulled in order to be eligible for his pension. However, the provincial court of Hesse in Giessen rejected his application on the ground that he had missed the deadline regarding compensation for injustices suffered under the Nazi regime. The West-German press heard about this case and spread the news about the condemned general with headlines like ‘Does Himmler still rule from his Grave?’. The news created such a public outcry that in the end Theodore Heuss, the first President of the Federal Republic of Germany, stepped in and officially rescinded the death sentence. Thus, my uncle finally regained his status as general in retirement and was able to draw his pension.

Theodor Heuss, First President of the Federal Republic of Geramny - Photo Credit: germany.info

Theodor Heuss, First President of the Federal Republic of Germany – Photo Credit: germany.info

To be concluded on next week’s post