
Albert Schweitzer in Lambarene 1964 – Photo Credit: Wikipedia
Barmherzigkeit
In den Seligpreisungen seiner Bergpredigt, die Albert Schweitzer als die „Rechtsurkunde des freien Christentums” bezeichnet hat, nennt Jesu auch die Barmherzigkeit. Sie bedeutet Erbarmen haben mit körperlich oder seelisch leidenden Menschen, aber auch mit der leidenden Kreatur im Geist der Ehrfurcht vor dem Leben. Barmherzigkeit gegenüber allen Geschöpfen, wie Schweitzer es einschließt, bedeutet zum Beispiel Verzicht auf eine Tierhaltung, die Leiden verursacht. Beim Erbarmen spielt die Schuld des leidenden Wesens keine Rolle. So hat man nicht nur mit redlichen Menschen Erbarmen, sondern ebenso mit solchen, die nach dem Gesetz oder der geltenden Moral schuldig geworden sind. Ebenso hat der ethische Mensch Erbarmen auch mit Ausländern, die illegal eingereist, hier ausgenutzt und dann in Abschiebehaft gelangt sind. Er hat Erbarmen nicht nur mit Opfern der Gewalt, sondern auch mit Tätern, die zu Reue und Einsicht gekommen sind.
Albert Schweitzer schreibt in seiner Kulturphilosophie: „Wo nur meine Person in Frage steht, darf ich immer geduldig sein, immer verzeihen, immer Nachsicht üben, immer barmherzig sein. Jeder von uns kommt aber in die Lage, dass er nicht nur für sich, sondern auch für eine Sache verantwortlich ist und dann zu Entscheidungen genötigt wird, die gegen die persönliche Sittlichkeit gehen.” Auch in diesem Falle sollte man Barmherzigkeit walten lassen. Denn Barmherzigkeit zu üben, bedeutet auch ethische Freiheit von der Welt, wodurch der Barmherzige größer und stärker wird.
Mit dem Hinweis auf seinen Entschluss, nach Afrika zu gehen, beruft sich Schweitzer auf die Barmherzigkeit, die Jesus und die Religion befehlen. „Zugleich aber wende ich mich an das elementare Denken und Vorstellen. Nicht als ein,gutes Werk’, sondern als unabweisliche Pflicht soll um das, was unter den farbigen zu tun ist, erscheinen …In Ehrfurcht vor dem Leben und in tiefem Empfinden für Weh und Angst haben wir in suchender Barmherzigkeit zu dienen und Erlösung zu bringen. Wo wir aus Notwendigkeit so oft Leid und Tod über Geschöpfe bringen, müssen wir da, wo wir als Freie handeln dürfen, umso mehr darauf aus sein, sie zu schonen und ihnen Helfer zu sein.”
Peter, Barmherzigkeit und Ehrfurcht sind wirklich wunderschoene Worte im Deutschen, die Albert Schweitzer’s Mission beschreiben, translated to compassion and reverence, those are the most important values in all our lives. It is taught in Christianity and also the basic teachings in Buddhism,as I am student of this. Have a wonderful weekend, as “Minds together” from Cornelia
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Thank you very much for the thoughtful comment, Cornelia! We must cling to these values more than ever before.
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Indeed, we must. Thank you Peter
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Lieber Peter,leider werden oft gute Menschen ausgenuetzt ,ihnen weh getan,und noch mehr. Es ist schwierig gut zu sein ,und nicht hart .Barmherigkeit hat das Wort Herz ,als Baustein,zum Glueck haben wir Christus,welcher dieses Herz scheinen laessst und uns besser macht ,als wir sind.Auf ein besseres Morgen . Liebe Gruesse und danke fuer diesen wunderbaren Beitrag.
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Das hast du wunderbar zum Ausdruck gebracht. Christus als Baustein zum Glück, das gefällt mir sehr, liebe Jeanette!
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…müssen wir da, wo wir als Freie handeln dürfen…dieser Passus gefällt mir sehr, lieber Peter!
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Ja, dort wo wir als Freie handeln dürfen, können wir uns auch dazu entscheiden uns mal ausnutzen zu lassen, wenn es jemanden oder etwas retten kann.
Menschen wie Albert Schweitzer haben sicherlich gar nicht darüber nachgedacht, ob sie möglicherweise ausgenutzt werden, sie handeln einfach nach ihrem Gewissen. Und das ist unbedingt bewunderns- und nachahmenswert.
Danke, Peter, für diese aufbauenden Beiträge!
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Ja, du hast völlig recht. Die wahre Liebe ist dort, wo die Menschen ganz gleich, ob man ausgenützt wird oder nicht, dem Ruf der Barmherzigkeit folgen.
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Schweitzer’s values are truly inspirational.
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